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Chancen für Papst-Besuch in Serbien

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Im ehemaligen Jugoslawien hat sich zum ersten Mal ein führender serbisch-orthodoxer Geistlicher für einen Besuch des Papstes in Serbien ausgesprochen. In Kroatien sagte der Mitropolit von Zagreb-Ljubljana und ganz Italien, Jovan Pavlovic, der Papst sollte die Möglichkeit erhalten seine Gläubigen in Serbien besuchen zu können. Aus Belgrad berichtet Christian Wehrschütz:

Mitropolit Jona Pavlovic begründet sein offenes Eintreten für einen Besuch des Papstes in Serbien damit, dass der Papst das Recht habe, seine Gläubigen zu besuchen. Denn vor allem in der Provinz Vojvodina leben Katholiken, die etwa Kroaten sind oder anderen Minderheiten angehören. Eine kleine katholische Minderheit lebt auch unter den Albanern im Kosovo. Der Kosovo ist auch der zweite Grund, warum Jovan für einen Papstbesuch ist. In seiner politischen Funktion solle sich der Papst auch ein Bild über die reale Situation machen können, die im Kosovo herrsche. Ob damit auch ein Besuch im Kosovo oder nur Gespräche über den Kosovo in Serbien gemeint sind, lässt der Mitropilit in dem Interview mit einer kroatischen Tageszeitung offen. Ängste, der Papst könne in Serbien die orthodoxe Kirche bedrohen, kämen nur von extremistischer Seite, seien jedoch unbegründet, sagt Jovan, der auch betont, dass sein Eintreten für einen Papstbesuch seine private Meinung und mit dem Heiligen Synod in Belgrad nicht abgesprochen sei. Gleichzeitig wendet sich der orthodoxe Geistliche auch gegen jedes groß-serbische Gedankengut, mit dem auch territoriale Ansprüche gegenüber Kroatien verbunden werden könnten. Das schade nur den orthodoxen Gläubigen in Kroatien, das ebenso das Recht auf seinen Staat habe, wie der serbischen Minderheit das Recht auf kulturelle Autonomie zugestanden werden müsse. Teil dieser kulturellen Eigenständigkeit ist auch das erste orthodoxe Gymnasium, das im Herbst seine Tätigkeit aufnehmen wird. 16 Schüler aus ganz Kroatien sind angemeldet. Der Unterricht erfolgt in serbischer Sprache nach kroatischen Lehrplänen. Bezahlt werden die Lehrer vom Unterrichtsministerium in Zagreb.

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