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Zehn Jahre nach „Sturm“ in Kroatien und Serbien

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Ö1 FJ8
Berichte Kroatien
In Kroatien wird heute der Rückeroberung der Krajina durch kroatische Truppen vor zehn Jahren gedacht. Die Militäraktion mit dem Decknamen „Sturm“ besiegelte das Schicksal der selbsternannten Serben-Republik in Kroatien und führte zur Flucht von etwa 200.000 Serben aus Kroatien. Aus Kroatien berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz:

Die Militäraktion „Sturm“ dauerte von vierten bis siebten August 1995. In diesen vier Tagen eroberten kroatische Soldaten 20 Prozent ihres Landes von serbischen Truppen zurück und stellten damit die territoriale Einheit Kroatiens wieder her. Die Militäraktion bildete den Auftakt für weitere Offensiven in Bosnien und für NATO-Luftangriffe, und schließlich endete im Dezember auch der Krieg in Bosnien. Wegen der Aktion „Sturm“ hat das Haager Tribunal drei ehemalige kroatische Generäle wegen Kriegsverbrechen angeklagt, denn 200.000 Serben flohen oder wurden vertrieben. Trotzdem ist international unbestritten, dass Kroatien vor zehn Jahren einen Verteidigungskrieg führte; doch Belgrad erkennt diese Tatsache auch fünf Jahre nach dem Sturz von Slobodan Milosevic noch nicht an. So sprach Ministerpräsident Vojislav Kostunica von der schlimmsten ethnischen Säuberung seit 1945. Klare Worte zu kroatischen Opfern oder zum serbischen Massaker an 7.800 Bosnjaken in Srebrenica fand Kostunica bisher nicht.

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