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Kroatien zu EU-Beschluß

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Berichte Kroatien
Kroatien hat auf die Verschiebungen der Beitrittsverhandlungen mit der EU enttäuscht aber gefasst reagiert. Ministerpräsident Ivo Sanader sagte, Kroatien habe uneingeschränkt mit dem Haager Tribunal zusammengearbeitet. Aus Kroatien berichtet Christian Wehrschütz:

Ministerpräsident Ivo Sanader hat offensichtlich bis zuletzt gehofft, dass die EU die Gespräche mit Kroatien trotzt des flüchtigen mutmaßlichen Kriegsverbrechers Anto Gotovina noch aufnehmen wird. Noch gestern hatte Sanader erklärt, er rechne damit dass die Gespräche wie geplant beginnen würde. Der Ministerpräsident sagte daher heute, er sei mit der Entscheidung der EU unzufrieden. Positiv bewerte er, dass Brüssel zumindestens die wichtigsten Verhandlungspunkte mit Kroatien heute beschlossen hat. Realistisch zeigte sich Staatspräsident Stipe Mesic. Die Verschiebung sei zu erwarten gewesen und daher nicht zu dramatisieren. Kroatien werde die Bedingungen der EU bereits in kurzer Zeit erfüllen, sagte Mesic. In diesem Sinne äußerten sich auch die sozialdemokratischen und liberalen Oppositionsparteien, die jedoch auch von einer kalten Dusche für Kroatien sprachen. Schärfer war die nationalistische Opposition. Sie bezeichnete die Verschiebung als schlechtest mögliche Entscheidung für Kroatien. Schuld daran sei Ministerpräsident Ivo Sanader.

Kroatien muss in den kommenden Monaten zeigen, dass es voll mit dem Haager Tribunal zusammenarbeitet. Diese volle Kooperation auf der Suche nach General Ante Gotovina könnte Chefanklägerin Karla Del Ponte im Mai vor dem UNO-Sicherheitsrat bestätigen und damit auch grünes Licht für Brüssel geben. Denn die EU hat heute kein konkretes Datum für den Beginn der Beitrittsverhandlungen mit Kroatien festgelegt.

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