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Vor Verschiebung der Beitrittsverhandlungen mit Kroatien

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Berichte Kroatien
Die EU will den für Donnerstag geplanten Beginn von Beitrittsverhandlungen mit Kroatien verschieben. Grund dafür ist, dass Kroatien nach Ansicht der EU nicht vollständig mit dem Haager Tribunal zusammenarbeitet. Christian Wehrschütz berichtet:

Der seit mehr als drei Jahren flüchtige General Ante Gotovina ist der letzte noch offene Fall zwischen Kroatien und dem Haager Tribunal. Doch dieser Fall wird voraussichtlich zur Verschiebung der Beitrittsverhandlungen führen. So sagte der amtierende EU-Ratsvorsitzende, Luxemburgs Ministerpräsident Jean-Claude Juncker, in Brüssel, die Gespräche würden verschoben, sollte Gotovina nicht bis Mittwoch in Den Haag sein. Das ist praktisch auszuschließen. Die kroatische Regierung hat wiederholt beteuert, sie wisse nicht, wo Gotovina sei, und könne ihn deswegen nicht ausliefern. Doch mehr Gewicht als Kroatien haben die Worte der Chefanklägerin des Tribunals Karla Del Ponte. Sie sagt, Gotovina sei in Reichweite der kroatischen Regierung. Ob damit gemeint ist, der General sei in Kroatien ist offen. Sicher ist, dass eine Verschiebung für den prowestlichen Ministerpräsidenten Ivo Sanader ein schwerer Rückschlag ist. Weiter steigen dürfte auch die EU-Skepsis der Kroatien. Die Zustimmung zur EU ist bereits unter 50 Prozent gefallen.

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