Geringere Wahlbeteilung bei Stichwahl um das Präsidentenamt
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Berichte Kroatien
Die Stichwahl um das Präsidentenamt ist in Kroatien bisher ruhig verlaufen. Schwankungen gab es nur bei der Wahlbeteiligung. Sie lag am Vormittag etwas höher als vor zwei Wochen, war aber dann am Nachmittag klar niedriger. So gingen bis 16 Uhr knapp 40 Prozent zur Wahl, im ersten Durchgang waren es um die selbe Zeit 42 Prozent. Insgesamt lag die Beteiligung im ersten Wahlgang bei 50 Prozent. Grund für das geringe Interesse waren und sind auch die klare Führung von Amtsinhaber Stipe Mesic in allen Umfragen, die auch der erste Wahlgang bestätigte. Mesic erreichte vor zwei Wochen 49 Prozent und verfehlte die Wiederwahl nur knapp. Nach Umfragen ist ihm der Sieg heute sicher. Seine Gegenkandidatin ist Familienministerin Jadranka Kosor von der Regierungspartei HDZ. Kosor erreichte vor zwei Wochen nur 20 Prozent und damit deutlich weniger als ihre Partei bei der Parlamentswahl im Vorjahr. Damals bekam die HDZ 34 Prozent. Für die HDZ ist die Präsidentenwahl vor allem ein Test vor den Lokalwahlen im Mai. Kosor hatte im Wahlkampf mit ihrer mangelnden Popularität in der eigen konservativen Wählerschaft und auch damit zu kämpfen, dass sie sich nicht als Alternative zu Mesic präsentieren konnte. Denn auch Kosor ist für den Beitritt Kroatiens zu EU und NATO und für die Zusammenarbeit mit dem Haager Tribunal. Die Wahllokale schließen in Kroatien um 19 Uhr, Ergebnisse werden für den späten Abend erwartet.