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Katholische Kirche in Kroatien und Wahlen

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In Kroatien wird kommenden Sonntag das Parlament neu gewählt. Die katholischen Bischöfe Kroatiens haben in diesem Zusammenhang einen Hirtenbrief veröffentlicht. Darin rufen sie die Wahlberechtigten eindringlich auf, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Die Wähler sollten ihre Stimme jenen Parteien und Politikern geben, die die Rechte aller stärken, besonders jene der am stärksten Schutzbedürftigen. Aus Zagreb berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz

In ihrem Hirtenbrief nennen die katholischen Bischöfe Kroatiens folgende weitere Kriterien, die als Hilfe zur Stimmabgabe dienen sollen. Es sind dies der Ausbau der Solidarität in der Gesellschaft, die Förderung von Toleranz, Gemeinschaft, Vergebung und Versöhnung sowie der kompromisslose Kampf gegen Drogen. Zudem könne ein Katholik nicht für Parteien oder Politiker stimmen, die sich für eine Legalisierung von Abtreibung, Euthanasie und der Ehen gleichgeschlechtlicher Partner einsetzen.

Als notwendige Prioritäten der künftigen kroatischen Politik bezeichnen die Bischöfe in ihrem Hirtenbrief die geistige und moralische Erneuerung von Gesellschaft und Staat, die Beseitigung der Konsequenzen des totalitären Systems und des Krieges sowie die Sorge um Arme und Hilfsbedürftige. Familien mit Kindern müsse größere und besser koor-dinierte Hilfe zukommen. Außerdem müsse das Land für einen Beitritt zur Europäischen Union und eine noch bessere Integration auf weltpolitischer Ebene vorbereitet werden.

An die Politiker richten die Bischöfe die Mahnung, für das Gemeinwohl zu arbeiten und nicht für private Vorteile oder bloße Parteiinteressen. Ausdrücklich untersagen die Bischöfe allen, die in der Kirche ein Amt oder eine verantwortliche Position inne haben, kirchliche Gebäude oder Einrichtungen für parteipolitische Zwecke zu nutzen oder zur Verfügung zu stellen.

Wer nicht zur Wahl gehe, handelt nach Ansicht der Bischöfe unverantwortlich, denn er überlasse Entscheidungen über die eigene Zukunft und die seiner Kinder anderen. Insgesamt bewerten die Bischöfe in dem Hirtenbrief die Wahlen als einen Test für die Qualität des politischen Lebens in Kroatien.

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