Klestil in Kroatien

Österreich wird Kroatien beim angestrebten Beitritt zur Europäischen Union unterstützen. Dashaben heute in Zagreb die Präsidenten beider Länder, Thomas Klestil und Stipe Mesic vereinbart. In Kroatien ist seit zwei Jahren eine Reformregierung im Amt. Ihr Ziel ist es Kroatien für eine Mitgliedschaft in der EU und in der NATO reif zu machen. Aus Zagreb berichtet Christian Wehrschütz

Bundespräsident Thomas Klestil und der kroatische Präsident Stipe Mesic haben vereinbart, daß Österreich technische Hilfe bei der Heranführung Kroatiens an die EU leisten wird. Konkret sollen österreichische Experten aus allen Ministerien kroatischen Beamten helfen, das Land EU-reif zu machen. Dabei geht es um die Anpas-sung kroatischer Gesetze an die EU-Standards aber auch um die Vorbereitung von Verhandlungen. Bei dem Treffen zwischen Klestil und Mesic wurde auch vereinbart bei der Räumung der Donau zusammenzuarbeiten, deren Schiffbarkeit durch die Kriege massiv behindert ist. Zur Sprache kam auch die Aufhebung des Import-verbots für Österreichisches Rindfleisch nach Kroatien; eine konkrete Zusage dafür gab es nicht. Positive Signale kamen von kroatischer Seite im Zusammenhang mit dem Interesse österreichischer Firmen an geplanten Privatisierungen in Kroatien. Konkret geht es um die Privatisierung der größten kroatischen Versicherung, für die auch die österreichische Uniqa ein Angebot gelegt hat sowie um den Erdölkonzern INA; 25 Prozent und eine Aktie des Konzerns sollen privatisiert werden. Interessiert an den Anteilen soll auch die OMV sein. Eine Entscheidung über beide Projekte soll in den kommenden Monaten fallen.