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HVB, Österreich in Kroatien

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Österreich ist eine wirtschaftliche Großmacht in Kroatien. Seit 1993 haben heimische Firmen mehr als 1,8 Milliarden US-Dollar investiert; und im vergangenen Jahr stieg Österreich zum größten ausländischen Investor auf. Stark ist die Position auch im Bankensektor. So hat die Bank Austria nun die Splitska Banka erworben. Der Kaufvertrag ist gestern nachmittag in Split unterzeichnet worden Die Bank Austria ist innerhalb der deutschen HVB-Gruppe für die Märkte in Mittel- und Osteuropa zuständig. Über die Bedeutung dieses Bankenkaufs und über die Stellung österreichischer Firmen berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz:

Bisher war die Bank Austria, sprich die Hypovereinsbank, in Kroatien mit fünf Filialen vertreten. Betreut wurden vor allem internationale und kroatische Großunternehmen sowie vermögende Privatkunden. Mit dem Kauf der Splitska Banka wird die HVB nun zur dritt-größten Bank in Kroatien. Bank Austria Vorstandsmitglied Erich Hampel sieht vor allem im Filialnetz der Splitska Banka eine optimale Ergänzung für seine Bank in Kroatien. Zur Splitzka Banka sagt Hampel:

„Die Splitska Banka hat in etwa 70 Filialen und betreut, wenn man die Firmen und Privatkunden zusammenrechnet rund 200. 000 Kunden.“

Grund für den Kauf ist auch, daß Hampel ein intensives Wachstum des Bankensektors in Kroatien erwartet:

„Wir gehen in unseren Prognosen davon aus das der Bankenmarkt, so bis 2005 jährlich um mindestens 9 bis 10 Prozent wachsen wird.“

Zum Vergleich: das Wirtschaftswachstum lag im vergangenen Jahr in Kroatien bei vier Prozent; für heuer werden drei Prozent erwartet. Am kroatischen Markt sind fünf öster-reichische Banken tätig. Zu deren Rolle sagt der österreichische Handelsdelegierte in Zagreb, Peter Hasslacher:

„Österreich hat zu den Pfadfindern am kroatischen Markt für Finanzdienstleistungen gezählt, wir sind mit einer breiten Ballette österreichischer Dienstleistungen präsent, nicht nur Banken sondern auch Versicherungen bis in Gesellschaften und Kapitalgesellschaften, sind in Kroatien vorhanden und im Gegensatz zu den lokalen Finanzdienstleistern die mittlerweile schon 2 bis 3 Bankkrisen durchgemacht haben, zeichnen sich die ausländischen Anbieter durch die hohe Professionalität aus und dadurch das sich zu einer wesentliche Stabilisierung der gesamten kroatischen Wirtschaft beigetragen haben.“

Hasslacher sieht die Banken als Wegbereiter für andere Unternehmen. So spiegele die starke österreichische Bankenpräsenz auch die führende Rolle österreichischer Firmen in Kroatien wider, schließlich sei Österreich vor den USA und Deutschland führender Investor in Kroatien. Zum Präsenz österreichischer Firmen sagt Hasslacher:

„Es gibt kaum einen Lebensbereich in dem man nicht auf österreichische bzw auf österreichische Investoren trifft, dass fängt an beim Finanzsektor geht über den Medien und Kommunikationsbereich bis hin zu Bau und Bauzuliefersektor . IN all diesen Bereichen sind österreichische Firmen Marktführer bzw. zählen zu den führenden Marktteilnehmern, in der letzten Zeit zeichnet sich ab, dass auch eine vermehrte österreichische Präsenz im Einzel und Großhandel stattfindet.“

Ende Oktober unterzeichnete Kroatien ein Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen mit der EU. Dadurch wurde der Handel mit der umfassend erleichtert; hinzu kommt die intensive regionale Zusammenarbeit. Etwa 80 Prozent des kroatischen Außenhandels sind bereits zollbegünstigt oder zollfrei. Das heurige Jahr betrachtet der österreichische Handelsdelegierte Peter Hasslacher als Schlüsseljahr für die kroatische Wirtschaft:

„Es stehen große Entscheidungen was Privatisierungen betrifft bevor, Kroatia Osiguranje, INA, HEAP, das heißt auch im Energiebereich, all das wird entscheidend für das Budget, des kroatischen Staates sein, andererseits auch für die Glaubwürdigkeit der kroatischen Wirtschaftspolitik. Die Arbeitslosigkeit ist ein Problembereich wobei die offiziellen Daten die man liest, 22,5 Prozent die Realität nicht ganz treffen, de facto dürfte die Arbeitslosigkeit bei 15 Prozent liegen, aber dass ist natürlich noch viel zu hoch.“
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