Kroatien vor dem Referendum über die EU

In Kroatien findet morgen die Volksabstimmung über den EU-Beitritt statt. Für den Beitritt sind Regierung, Opposition und die Katholische Kirche. Meinungsumfragen sagen denn auch eine Mehrheit für den Beitritt voraus. Tritt die Vorhersage ein, wird Kroatien dann am 1. Juli 2013 nach der Ratifizierung des Beitrittsvertrages durch die anderen ERU-Staaten als 28. Mitglied in die Europäische Union aufgenommen.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Zagreb

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Über der Regierung hängt bereits seit Jahren die Fahne der EU neben der kroatischen Flagge. Morgen gilt es nun auf dem Weg nach Brüssel die letzte große Hürde zu überwinden, und zwar das Referendum „Sind Sie für die Mitgliedschaft Kroatiens in der EU?“ lautet die Frage auf dem Stimmzettel. 4,5 Millionen Kroaten sind stimmberechtigt, davon etwa 400.000 im Ausland. Umfragen sagen eine Mehrheit um die 55 Prozent voraus. Für den Beitritt sind Mitte-Links-Regierung und die nunmehrige konservative Opposition, die unter Jadranka Kosor die Beitrittsverhandlungen abschloss aber im Dezember die Wahl verlor. Auch die katholische Kirche ist für die EU; dagegen gelang es den Beitrittsgegner nicht eine Plattform zu bilden, sie umfassen nationalistische Gruppen aber auch einfach Bürger, die mit der tristen sozialen und wirtschaftlichen Lage unzufrieden sind. Gerade die soll sich auch durch die EU und ihre Fonds bessern, hoffen die Befürworter. Der Beitritt bedeutet für viele aber auch eine Rückkehr nach Europa und die endgültige Abkehr von Jugoslawien; und das ist ein Argument, das trotz der EU-Krise seine Wirkung nicht verfehlen dürfte.