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Interview mit Ministerpräsident Ivo Sanader

Fernsehen
ZiB24
Berichte Kroatien
In Kroatien ist nach der gestrigen Parlamentswahl die Frage weiter offen, ob es zu einem Machtwechsel kommt. Im neuen Parlament mit seinen 153 Abgeordneten sind die regierende HDZ und die SDP mit ihren zwei fixen Koalitionspartnern nun praktisch gleich stark. SDP und HDZ erheben daher auch gleichermaßen den Führungsanspruch. Entscheiden für die Regierungsbildung ist, auf welche Seite sich die anderen Kleinparteien und die acht Abgeordneten der nationalen Minderheiten schlagen werden. Im ORF-Exklusivinterview gibt sich der HDZ-Vorsitzender und amtierende Ministerpräsident Ivo Sanader jedenfalls überzeugt, die besseren Karten im Koalitionspoker zu haben und weiter im Amt bleiben zu können.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Kroatien

Insert1: 0‘ 21 Ivo Sanader, Ministerpräsident Kroatiens

Insert2: 0‘ 56 Ivo Sanader, Ministerpräsident Kroatiens

Insert3: 1’30 Ivo Sanader, Ministerpräsident Kroatiens

Gesamtlänge: 1’51

Bei der Parlamentswahl ist keine klare Entscheidung gefallen, wer Kroatien künftig regieren soll. Daher setzt noch in der Wahlnacht der Kampf um die öffentliche Meinung ein, auch um potentielle Koalitionspartner zu beeinflussen. Die HDZ stellt am klarsten den Führungsanspruch:

„Das ist ein klarer Auftrag der kroatischen Wähler für die HDZ, das Land weiter zu führen. Denn der Unterschied von 10 Sitzen im Parlament ist ein sehr großer Unterschied, ein großer Erfolg, ein großer Sieg.“

Die HDZ verdankt ihren klaren Mandatsvorsprung vor allem den Auslandskroaten, doch sie braucht Koalitionspartner für die absolute Mehrheit. Daher wirbt Sanader nicht nur um Kleinparteien, sondern auch um die acht Abgeordneten der nationalen Minderheiten:

„Wir haben, wie sie wissen, im vorhergehenden Mandat, mit allen Minderheiten sehr gut zusammen gearbeitet, natürlich auch mit der serbischen Minderheit, und das wird auch fortgesetzt; ich habe auch damals der serbischen Minderheit einen Ministerposten angeboten, ich glaube, dass ist sehr reell auch für dieses Mandat.“

Doch auch die SDP wirbt heftig um Koalitionspartner, und noch hat Staatspräsident Stipe Mesic nicht erkennen lassen, dass er Ivo Sanader mit der Regierungsbildung beauftragen wird:

„Ich glaube, dass wird sehr bald geschehen, denn der Auftrag der kroatischen Wähler ist klar, die HDZ sollte das Land weiter regieren , und der Staatspräsident hat bisher immer funktioniert als ein klarer Pfeiler der kroatischen Demokratie und er wird es auch dieses Mal tun.“

Sanader hofft, die Regierung noch vor Weihnachten bilden zu können.

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