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„Mirno more“ Friedensflotte in Kroatien

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An der kroatischen Küste beim Dorf Vodice war in dieser Woche wieder die aus Österreich stammende Friedensflotte unterwegs. Dieses vor 15 Jahren gegründete Projekt ermöglicht es Kindern aus sozial schwachen Familien sowie mißbrauchten und behinderten Kindern, sechs Tage in den Kornaten zu segeln. Hinzu kommen viele Aktivitäten an Land, von der Kinder-Olympiade bis hin zum Friedensfest. Mehr als 500 Kinder waren heuer dabei, darunter auch vier Kinder aus dem Burgenland.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Kroatien

Insert1: Jeanine 10 Jahre

Insert2: Julia, Schülerin 13 Jahre

Insert3: Friedrich Pronegg , Betreuer

Insert4: Christian Winkler, Gründer der „Friedensflotte“

Gesamtlänge: 2’47

Mehr als 70 Schiffe nahmen heuer an der Friedensflotte teil. Viele Besitzer stellen ihre Boote kostenlos zur Verfügung, auch die Skipper fahren gratis; laufende Kosten decken Sponsoren, die auch ganze Schiffe finanzieren können. Mirno More, „Friedliches Meer“ lautes das Motto der Flotte. Zu ihr gehörte die Acapulco “ und noch ein weiteres kleines Segelschiff. Denn die vier Kinder aus der sozialtherapeutischen Wohngemeinschaft Pronegg nahmen gemeinsam mit einer vierten Klasse des Sportgymnasiums Maria-Enzersdorf an der Friedensflotte teil. Somit leben Kinder miteinander, die ein völlig unterschiedliches Schicksal haben. Denn nicht nur auf das Segeln beschränkt sich das Gemeinschaftserlebnis, zusammen gelebt wird natürlich auch an Land Zu den Lieblungsbeschäftigungen heißt es:

„Spielen mit den anderen Kindern, dann ein Bisschen lesen, lernen halt und segeln.“

Jeden Tag lernen die Schüler des Sportgymnasiums gemeinsam mit den vier burgenländischen Kindern, kontrollieren deren Aufgaben und verbringen auch sonst die Freizeit miteinander. Das ist auch für die Gymnasiasten eine besondere Erfahrung:

„ Ja also dass Kinder mit einer nicht so guten Kindheit wie wir, sehr fröhlich sind, im Gegensatz zu manchen Kindern, die eine schöne Kindheit haben, ja und mit denen hier halt zusammen zu sein, dass ist sehr nett und sehr glücklich.“

Vielfältig sind die Aktivitäten an Land, an denen die Kinder teilnehmen können. Dazu zählt eine Rätselrally, bei der es das kroatische Städtchen Trogir zu erkunden gilt, wo die Schiffe vor Anker liegen. Den Wert der Friedensflotte beschreibt ein Betreuer so:

„Das Entscheidende für mich ist, dass sie hier unter vielen anderen Gesichtern mit vielen Behinderungen, mit vielen Konfessionen, mit allem möglichen hier konfrontiert werden, wie nirgendwo in einem so großen Rahmen.“

Etwa 150 Betreuer und Organisatoren zählt die Friedensflotte. Gegründet hat sie Christian Winkler vor 15 Jahren. Damals stand Flüchtlingsbetreuung im Vordergrund, während nun Kinder mit sozialen Problemen dominieren. An der Grundidee hat das aber nichts geändert:

„Die Kinder und Jugendlichen, die da her kommen, die werden alle mit offenen Armen aufgenommen, während sie im normalen Leben ausgegrenzt werden. Es ist für die eine ganz besondere Erfahrung, die es ihnen möglich macht, ihre Herzen zu öffnen und sich einzulassen auf dieses Abenteuer, und zu versuchen, diesen Gedanken wirklich mit zu leben.“

Gedacht wurde mit einer Luftballonaktion zum Abschluss auch der Kinder im Libanon und Afghanistan; sie sind von einem Projekt wie „mirno more“ nicht nur geographisch weit entfernt.

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