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„Mirno more“ Friedensflotte in Kroatien

Fernsehen
ZiB2/ZiB3
Berichte Kroatien
An der kroatischen Küste beim Dorf Vodice war in dieser Woche wieder die aus Österreich stammende Friedensflotte unterwegs. Entstanden ist dieses Projekt vor 15 Jahren mit dem Ziel, Flüchtlingskindern aus dem ehemaligen Jugoslawien einen gemeinsamen Urlaub zu ermöglichen und dabei Vorurteile abzubauen. Nunmehr kommt die Friedensflotte vor allem Kindern aus sozial schwachen Familien sowie traumatisierten und behinderten Kindern zu gute, die sechs Tage in den Kornaten segeln können. Hinzu kommen viele Aktivitäten an Land, von der Kinder-Olympiade bis hin zum Friedensfest reichen. Mehr als 500 Kinder nahmen heuer an der Friedensflotte teil.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Kroatien

Insert1: Alexander Unterberger, Betreuer

Insert2: Tuan 16 Jahre

Insert3: Stefan 13 Jahr

Insert4: Christian Winkler, Gründer der „Friedensflotte“

Gesamtlänge: 2’33

Mehr als 70 Schiffe nahmen heuer an der Friedensflotte teil. Viele Besitzer stellen ihre Boote kostenlos zur Verfügung, auch die Skipper fahren gratis; laufende Kosten decken Sponsoren, die auch ganze Schiffe finanzieren können. Mirno More, „Friedliches Meer“ lautes das Motto der Flotte. Zu ihr zählte das Schiff „Sestruny“ auf dem fünf Oberösterreicher untergebracht waren. Zwischen 14 und 18 Jahre alt, standen sie wegen ihres schwierigen sozialen Verhaltens vor allem am Rande der Gesellschaft. Nun werden sie von der Trainingswohngemeinschaft Mühle mit Sitz in Steyr betreut. Sie nimmt schon seit acht Jahren an der Friedensflotte teil:

„Es geht einfach darum, mit Menschen zusammen zu kommen, die man vorher noch nicht gesehen hat, die völlig anders sind als ich selbst, denn auch eine Wohngemeinschaft selbst ist für sich wieder eine eigene Gruppe; so hat man viele Chancen und Möglichkeiten zu üben, wie sich Toleranz auch lebt und nicht nur, dass man das einfach gehört hat.“

Am Schiff sind die Jugendlichen völlig in den Alltag an Bord eingebunden. Jeder hat seine Aufgabe, jeder ist wichtig, und dadurch entsteht beim Segeln das Gefühl, Teil einer Gruppe zu sein:

„Eine Gemeinschaft, von der TWG-Mühle, und außerhalb sein, ins Freie kommen, kein Fernseher, keine Musik, einfach die Seeluft zu spüren, ein Bisschen Frische.“

Doch zur Flotte zählen auch Schiffe mit Kindern aus sozial schwachen Familien an Bord. Für sie ist Kroatien einfach als Urlaub ein ganz besonderes Erlebnis:

„Ich find’ es ist so ein Glück, dass ich mitfahren kann, weil es ist so unglaublich schön da, ich kann es nicht beschreiben, wie schön es ist.“

Vielfältig sind auch die Aktivitäten an Land, an denen die Kinder teilnehmen können. Davon profitieren vor allem behinderte Kinder, deren Möglichkeiten beim Segeln zwangsläufig eingeschränkt sind.

Etwa 150 Betreuer und Organisatoren zählt die Friedensflotte. Gegründet hat sie Christian Winkler vor 15 Jahren. Damals stand Flüchtlingsbetreuung im Vordergrund, während nun Kinder mit sozialen Problemen dominieren. An der Grundidee hat das aber nichts geändert:

„Die Kinder und Jugendlichen, die da her kommen, die werden alle mit offenen Armen aufgenommen, während sie im normalen Leben ausgegrenzt werden. Es ist für die eine ganz besondere Erfahrung, die es ihnen möglich macht, ihre Herzen zu öffnen und sich einzulassen auf dieses Abenteuer, und zu versuchen, diesen Gedanken wirklich mit zu leben.“

Gedacht wurde mit einer Luftballonaktion zum Abschluss auch der Kinder im Libanon und Afghanistan; sie sind von einem Projekt wie „mirno more“ nicht nur geographisch weit entfernt.

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