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Friedensflotte in Kroatien

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An der kroatischen Küste beim Dorf Vodice war in dieser Woche wieder die aus Österreich stammende Friedensflotte unterwegs. Dieses vor 15 Jahren gegründete Projekt ermöglicht es Kindern aus sozial schwachen Familien sowie traumatisierten und behinderten Kindern, sechs Tage in den Kornaten zu segeln. Hinzu kommen viele Aktivitäten an Land, von der Kinder-Olympiade bis hin zum Friedensfest. Mehr als 500 Kinder waren heuer dabei, darunter auch 10 Oberösterreicher.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Kroatien

Insert1: Alexander Unterberger, Betreuer

Insert2: Tuan 16 Jahre

Insert3: Cosimo 15 Jahre

Insert4: Christian Winkler, Gründer der „Friedensflotte“

Gesamtlänge: 2’30

Mehr als 70 Schiffe nahmen heuer an der Friedensflotte teil. Viele Besitzer stellen ihre Boote kostenlos zur Verfügung, auch die Skipper fahren gratis; laufende Kosten decken Sponsoren, die auch ganze Schiffe finanzieren können. Mirno More, „Friedliches Meer“ lautet das Motto der Flotte. Zu ihr zählte das Schiff „Sestruny“ auf dem fünf Oberösterreicher untergebracht waren. Zwischen 14 und 18 Jahre alt, standen sie wegen ihres schwierigen sozialen Verhaltens vor allem am Rande der Gesellschaft. Nun werden sie von der Trainingswohngemeinschaft Mühle mit Sitz in Steyr betreut. Sie nimmt schon seit acht Jahren an der Friedensflotte teil:

„Es geht einfach darum, mit Menschen zusammen zu kommen, die man vorher noch nicht gesehen hat, die völlig anders sind als ich selbst, denn auch eine Wohngemeinschaft selbst ist für sich wieder eine eigene Gruppe; so hat man viele Chancen und Möglichkeiten zu üben, wie sich Toleranz auch lebt und nicht nur, dass man das einfach gehört hat.“

Am Schiff sind die Jugendlichen völlig in den Alltag an Bord eingebunden. Jeder hat seine Aufgabe, jeder ist wichtig, und dadurch entsteht beim Segeln das Gefühl, Teil einer Gruppe zu sein:

„Eine Gemeinschaft, von der TWG-Mühle, und außerhalb sein, ins Freie kommen, kein Fernseher, keine Musik, einfach die Seeluft zu spüren, ein Bisschen Frische.“

„Ich finde das einfach klasse, mit anderen Leuten zusammen zu sein, alleine ist es einfach fad.“

Vielfältig waren auch die Aktivitäten an Land, die Jugendlichen geboten wurden. Sie reichten vom Fußballspiel gegen .eine kroatische Auswahl bis hin zu einer Rettungsübung. Die Suche nach einem Ertrunkenen und seine Wiederbelebung wurden dabei gezeigt:

Etwa 150 Betreuer und Organisatoren zählt die Friedensflotte. Gegründet hat sie Christian Winkler vor 15 Jahren. Damals stand Flüchtlingsbetreuung im Vordergrund, während nun Kinder mit sozialen Problemen dominieren. An der Grundidee hat das aber nichts geändert:

„Die Kinder und Jugendlichen, die da her kommen, die werden alle mit offenen Armen aufgenommen, während sie im normalen Leben ausgegrenzt werden. Es ist für die eine ganz besondere Erfahrung, die es ihnen möglich macht, ihre Herzen zu öffnen und sich einzulassen auf dieses Abenteuer, und zu versuchen, diesen Gedanken wirklich mit zu leben.“

Gedacht wurde mit einer Luftballonaktion zum Abschluss auch der Kinder im Libanon und Afghanistan; sie sind von einem Projekt wie „mirno more“ nicht nur geographisch weit entfernt.

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