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Lebensmitteloffensive in Kroatien

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Österreichische Firmen haben in Kroatien eine Lebensmitteloffensive gestartet. An einer Produktpräsentation in Zagreb nahmen jüngst mehr als 40 Betriebe teil, darunter auch viele Unternehmen aus Niederösterreich. Organisiert haben die Präsentation die Wirtschaftskammer und das Landwirtschaftsministerium. Neben der Exportoffensive will Österreich Kroatien auch helfen, seine Landwirtschaft auf den Beitritt zur Europäischen Union vorzubereiten.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Kroatien

Insert1: Georg Gavrilovic Lebensmittelproduzent

Insert2: David Logozar, Haubis Petzenkirchen

Insert3: Johannes Bauer, Die Käsemacher

Insert4: Landwirtschaftsminister Josef Pröll

Aufsager: Christian Wehrschütz aus Zagreb

Gesamtlänge: 2,40

Die Firma Gavrilovic ist der bekannteste Lebensmittelhersteller Kroatiens. Seit mehr als 400 Jahren im Familienbesitz führt den Betrieb derzeit Georg Gavrilovic, ein Österreicher kroatischer Abstammung. Mit einem eigenen Vertriebsnetz beschäftigt Gavrilovic insgesamt 2200 Mitarbeiter und verarbeitet pro Jahr 15.000 Tonnen Rinder- und Schweinefleisch. Doch 70 Prozent dieser Menge werden aus Österreich und der EU importiert, weil:

„weil die Landwirtschaft praktisch in Kroatien kaputt ist kann man sagen, und das ganze vitalisiert sich wieder sehr langsam.“

Denn die Folgen des Krieges sind auch in der Landwirtschaft noch spürbar. Die Anbauflächen privater Bauern sind klein, die Qualität ist mangelhaft und auch der Viehbestand ist gering. Gavrilovic versucht durch eigene Zuchtprogramme den Bauern zu helfen, doch der Weg zu Qualität in großer Menge ist noch weit. Daher bestehen große Marktchancen für österreichische Betriebe, und mehr als 40 Firmen haben jüngst in Zagreb ihre Produkte präsentiert. Dazu zählt auch diese Firma, aus Petzenkirchen, die vor allem mit ihrer Qualität nicht nur bei Kroaten punkten will:

„Die Touristen wissen das zu schätzen und sie entscheiden sich dann doch für qualitativ hochwertigere Produkte als für die einheimischen Produkte, die von der Qualität her nicht so hoch sind.“

Vertreten waren in Zagreb auch Getränke- und Backwarenerzeuger aus Niederösterreich. Sie alle setzen nicht nur auf kroatische Konsumenten, sondern auch auf Touristen. Für diesen Käseerzeuger aus Waidhofen spielt dabei neben der Qualität auch der Preis eine Rolle:

„Speziell was auch unsere Touristen berichten, Lebensmittel sind hier sehr teuer und in dem Segment haben wir einfach eine Chance, Spezialitäten anzubieten, die die Leute zum Teil auch schon kennen, wenn sie herkommen.“

Eröffnet hat die Präsentation in Zagreb Landwirtschaftsminister Josef Pröll. Er sieht das ehemalige Jugoslawien als künftigen Schwerpunkt für österreichische Erzeuger:

„Mein Ziel ist es, dass nach Deutschland und Italien, die unsere Hauptexportmärkte waren, nun in unseren benachbarten Ländern und auch hier am Balkan und in Kroatien ein klares Signal gesetzt wird, das sind unsere Zukunftsmärkte, die wir in den nächsten Jahren bedienen wollen.“

Bereits jetzt geben Kroaten und Slowenen durchschnittlich pro Jahr mehr Geld für Lebensmittel aus Österreich aus als etwa Deutsche.

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