Gaager Tribunal, EU und Kroatien

Der Beginn der Beitrittsverhandlungen zwischen der EU und Kroatien könnte verschoben werden. Grund dafür ist das Haager Tribunal. Die EU macht den Verhandlungsbeginn Mitte März von der vollen Zusammenarbeit Kroatiens mit dem Tribunal abhängig. Doch ein hochrangiger mutmaßlicher Kriegsverbrecher ist seit drei Jahren auf der Flucht.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Den Haag

Insert1: 0’16: Karla Del Ponte Chefanklägerin des Tribunals

Insert2: 0’41 Karla Del Ponte Chefanklägerin des Tribunals

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General Ante Gotovina ist der letzte noch offene Fall zwischen Kroatien und Den Haag. Gotovina soll für Verbrechen an Serben im Kroatien-Krieg verantwortlich sein. Die Regierung beteuert, dass Gotovina nicht in Kroatien ist. Doch das Tribunal ist anderer Meinung:

„Meinen Informationen nach ist er in Kroatien, und ich verstehe ganz gut, dass er in Kroatien ist. Denn er könnte nirgends so gut beschützt werden und sich verstecken, als er das in Kroatien tun kann, denn in Kroatien wird er von vielen als Helden betrachtet.“

Daher sieht Del Ponte die EU-Bedingung für Beitrittsverhandlungen als nicht gegeben an:

„Ich war sehr froh, als es geheißen hat, Kroatien kann anfangen, wenn es voll mit uns zusammenarbeitet. Und ich stelle fest, dass Kroatien das noch nicht tut.“

Del Pontes Wort hat in Brüssel Gewicht. Daher hat Kroatien in der EU derzeit schlechte Karten werden, sollte sich der General nicht dem Tribunal bis Mitte März stellen.