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Stichwahl um das Präsidentenamt in Kroatien

Fernsehen
ZiB1
Berichte Kroatien
In Kroatien findet morgen die Stichwahl um das Amt des Präsidenten statt. Klarer Favorit ist Amtsinhaber Stipe Mesic. Er erreichte vor zwei Wochen 49 Prozent der Stimmen verfehlte und damit den Sieg im ersten Wahlgang nur knapp. Seine Gegenkandidatin ist Jadranka Kosor von der Regierungspartei HDZ. Stimmberechtigt sind 4,4 Millionen Wähler.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Kroatien:

Aufsager: 1’05 Christian Wehrschütz aus Zagreb

Gesamtlänge: 1’30

Stipe Mesic setzte vor der Stichwahl vor allem auf den direkten Kontakt mit dem Wähler, um die Kroaten zur Stimmabgabe zu bewegen. Vor zwei Wochen stimmten nur 50 Prozent ab und das kostete Mesic den Sieg im ersten Wahlgang. Unterstützt wird Mesic von der Mitte-Links-Opposition, die von seinem Sieg zu profitieren hofft. Die Kandidatin der Regierungspartei HDZ, Jadranka Kosor, kämpft dagegen um konservative und nationalistische Stimmen, die im ersten Wahlgang auf andere Kandidaten entfielen. Doch viele dieser Wähler sind gegen die Kooperation mit dem Haager Tribunal, zur der sich die HDZ verpflichten musste, um Kroatien an die EU heranzuführen. In den Fernsehduellen beschränkten sich die Gegensätze der beiden Kandidaten daher auch auf innenpolitische Randthemen. Zu schaffen machten Kosor auch die schwierige soziale Lage, die wachsende EU-Skepsis der Kroaten und politische Skandale, in die vor allem Außenminister Miomir Zuzul verwickelt war. Zuzul trat unmittelbar nach dem ersten Wahlgang zurück, bei dem Jadranka Kosor mit 20 Prozent nur knapp den Einzug in die Stichwahl schaffte.

Aufsager:

„Für die Regierung ist die Präsidentenwahl vor allem ein Stimmungstext vor Beginn der EU-Beitrittsverhandlungen im März und vor den Lokalwahlen im Mai. Daher ist es für Ministerpräsident Ivo Sanader besonders wichtig, dass seine Kandidatin nicht zu deutlich gegenüber Stipe Mesic verliert. Denn für eine geschwächte Regierung wird es noch schwieriger sein all die schmerzlichen Reformen in Kroatien umzusetzen, die auf dem Weg Richtung EU unvermeidlich sind.“

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