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Präsidentenwahl in Kroatien

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Berichte Kroatien
In Kroatien wird morgen der Präsident neu gewählt. Klarer Favorit ist Amtsinhaber Stipe Mesic. Einziger ernstzunehmender Herausforderer ist Jadranka Kosor. Sie gehört der regierenden Partei HDZ an und ist stellvertretende Ministerpräsidentin im Kabinett von Ivo Sanader. Insgesamt werben 13 Kandidaten um die 3,8 Millionen Stimmberechtigten.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Kroatien

Aufsager: 1’11 Christian Wehrschütz aus Zagreb

Gesamtlänge: 1’35

Vor fünf Jahren überschattete noch der Tod von Staatsgründer Franjo Tudjman die Präsidentenwahl. Tudjman hatte zwar den Krieg gewonnen, doch als Präsident durch seine nationalistische Politik Kroatien in die Isolation geführt. Tudjmans Tod besiegelte auch die Niederlage seiner HDZ bei der Parlamentswahl, und die Wahl von Stipe Mesic zum Präsidenten bestätigte den neuen Kurs Kroatiens Richtung Europa. Fünf Jahre später ist Mesic nach wie vor populär. Er könnte im ersten Durchgang die absolute Mehrheit und damit die Wahl gewinnen. Weit hinter ihm liegt nach Umfragen Jadranka Kosor am zweiten Platz. Sie hofft auf eine Stichwahl und darauf, die meisten Stimmen der 11 Zählkandidaten zu bekommen. Kosor versuchte, durch das Thema Umweltschutz zu punkten. Außerdem kündigte sich an, die Ausgaben für das Präsidentenamt zu kürzen. Doch griffige Wahlkampfthemen fand sie nicht. Kosor tritt für die HDZ an, die unter Ivo Sanader vor einem Jahr die Parlamentswahl gewann. Zwar gedenkt die HDZ jedes Jahr des Todes von Parteigründer Franjo Tudjman. Doch die Parteiführung ist entschlossen, Kroatien in die EU zu führen, und daher ist die Präsidentenwahl keine Richtungswahl mehr wie noch vor fünf Jahren.

Aufsager:

Die Präsidentenwahl in Kroatien ist mehr als nur ein zweitrangiges politisches Ereignis. Erstens hat der kroatische Präsident mehr Kompetenzen als etwa der österreichische und zweitens ist die Wahl auch ein Stimmungstest für die Regierung von Ministerpräsident Ivo Sanader. Für ihn ist es besonders wichtig, dass es zu einer Stichwahl kommt und dass seine Kandidatin dann nicht schlechter abschneidet als Sanaders Partei bei der Parlamentswahl vor einem Jahr.

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