Interview Sanader

Politiker, die Romanistik und Literaturwissenschaft studiert und ihre Doktorarbeit auf französisch geschrieben haben, sind selten. Zu ihnen zählt der künftiger Ministerprä-sident Kroatiens, Ivo Sanader, der seine Dissertation über den Dramatiker Jean Annouit geschrieben hat. Sanader hat auch eine ungewöhnliche Karriere hinter sich. Vor seinem Einstieg in die Politik war er auch Herausgeber von Literaturzeitschriften und ein Jahr lang Intendant des kroatischen Nationaltheaters in Split. Seit 1990 ist er in der HDZ, der Kroatischen-Demokratischen Union. Nach dem Tod von Partei- und Staatsgründer Franjo Tudjman und der katastrophalen Niederlage der HDZ im Jahre 2000 übernahm Sanader die Partei. Als Vorsitzender führte er sie aus der internatio-nalen Isolation in die Familie der Europäischen Volksparteien. Im Wahlkampf wurde er auch von Bundeskanzler Schüssel ausdrücklich unterstützt. Sanaders Beziehungen zu Österreich sind besonders eng, wie er im Exklusivinterview betont, das unser Korrespondent Christian Wehrschütz in Zagreb mit ihm geführt hat.

Berichtsinsert Christian Wehrschütz

Inserts: Ivo Sanader, HDZ-Vorsitzender

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Ivo Sanader, HDZ-Vorsitzender und voraussichtlicher neuer Ministerpräsident Kroa-tiens, ist ein sehr sprachgewandter Politiker. Außer Kroatisch spricht der 50-Jährige noch weitere vier Fremdsprachen, darunter auch deutsch. Die Beziehungen des in Split geborenen Sanader zu Österreich sind besonders eng:

Zu den politischen Hauptzielen Ivo Sanders zählt auch, Kroatien so rasch wie möglich in die EU zu führen:

Aus außenpolitischen Gründen sieht Sanader daher keine Alternative zur Zusammen-arbeit mit dem Haager Tribunal:

Zur Rolle Kroatiens am Balkan und in Europa sagt der voraussichtlich neue Minister-präsident: