20250208 ZiB1 Kosovo wählt Parlament Wehrschütz Mod
Im Kosovo finden am Sonntag Parlamentswahlen statt. Es ist das erste Mal seit der Unabhängigkeitserklärung von Serbien im Jahre 2008, dass es keine vorgezogenen Wahlen sind. Die Regierung unter Ministerpräsident Albin Kurti hielt vier Jahre durch; fraglich ist jedoch, ob Kurtis Partei „Selbstbestimmung“ wieder knapp an die absolute Mehrheit im Parlament herankommt, das 120 Sitze zählt; 20 davon sind für nationale Minderheiten reserviert.
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus dem Kosovo
Insert1: Albin Kurti, Ministerpräsident des Kosovo
Insert2: Enver Hoxhaj, ehemaliger Außenminister des Kosovo
Gesamtlänge: 1’32
Alle gegen einen – so lässt sich der Wahlkampf im Kosovo auf einen Nenner bringen. Der eine, das ist Albin Kurti, der ehemalige Studentenführer und 50-jährige Regierungschef. Die Häuschen der Parteien werden kaum besucht, doch diese Dame treffe ich an: „Für die Bewegung Selbstbestimmung – für Albin Kurti. Der wirbt mit dem Motto „Von Ecke zu Ecke“ – gemeint ist damit ein umfassender politischer Ansatz. Seine Bilanz sieht er so:
„In unserer Amtszeit betrug das durchschnittliche Wirtschaftswachstum sechs Prozent. Wir verteilten soziale Hilfe an junge Mütter, an Kinder, die Renten erhöhten wir um 20 Prozent.“
Die Oppositionsparteien sprechen dagegen von vier verlorenen Jahren für die Entwicklung des Landes. Sie werfen der Regierung vor, die Beziehungen nicht nur zu Serbien und den Serben im Nord-Kosovo, sondern auch zu EU und USA massiv verschlechtert zu haben. Mit dem Motto „Kosovo kann es besser“ wirbt daher die oppositionelle PDK um Stimmen:
36'2 - Kosovo kann es besser – 47‘0
"Wir hatten eine Regierung … was Entwicklung betrifft."
An einer Baustelle treffen wir auf dieses schon surreal anmutende Bild. Ein Arbeiter hat diesen Lehnstuhl auf einen Stein platziert. Wer im Sessel des Ministerpräsidenten sitzen wird, ist derzeit offen – Umfragen vermittelten kein klares Bild über mögliche Kräfteverhältnisse nach der Wahl.