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Kosovo zehn Jahre unabhängig

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Berichte Kosovo

Im Kosovo feiern heute die Albaner den zehnten Geburtstag ihres Staates; am 17. Februar erklärte der Kosovo seine Unabhängigkeit von Serbien, die die Regierung in Belgrad weiter nicht anerkennt. Heute trübt das die Stimmung nicht so sehr, wie der Umstand, dass ein großer wirtschaftlicher Aufschwung und eine klare EU-Perspektive weiter auf sich warten lassen.

Christian Wehrschütz aus dem Kosovo

Insert1: Esad Mulaj, Arbeiter in Luzern

Insert2: Dardan Gashi, Minister für ausländische Investitionen

Gesamtlänge: 1’39

In Pristina war heute die Fußgängerzone voll von Albanern, die den Jahrestag der Unabhängigkeit des Kosovo feierten. Trotzdem ist die Stimmung weit weniger enthusiastisch als vor zehn Jahren; zu sehen sind auch viel weniger Fahnen, und das spüren die fliegenden Händler, die 2008 das Geschäft ihres Lebens machten. Traditionell dominieren die Fahnen des Kosovo, von Albanien und der USA, der wichtigsten Schutzmacht. Die Unabhängigkeit besingen wird in Pristina am Abend auch Rita Ora, ein britischer Popstar, dessen Eltern Kosovo-Albaner sind. Viele Auslands-Albaner sind bereits gestern angereist, um wieder einmal Verwandte zu besuchen und zu feiern. Hat sich der Kosovo gut entwickelt?  

„Ja, ph – keine Ahnung, für uns in der Schweiz ist das anders, wir sehen es anders als die hier, aber meiner Meinung nach – wir entwickeln uns, das Baby muss noch wachsen.“ (12)

Wird man Kosovo einmal so gut leben wie in der Schweiz?

„Wir Kosovo-Albaner, wir kämpfen, wir sind Kämpfer, wir schaffen das.“

Optimist zu sein, ist vom Ausland her zweifellos leichter; doch das Zentrum von Pristina ist zweifellos viel schöner geworden und die Atmosphäre ist viel entspannter als noch vor zehn Jahren. Das gilt selbst für die Beziehungen zu Serbien, obwohl die Normalisierung ein schwieriger Prozess ist. Und wo sollte der Kosovo in zehn Jahren stehen?

„Ja, wo wir hoffen zu sein, dass wäre die EU; wo wir sein werden, dass kommt wirklich darauf an, wie EU ihre Zukunft sieht, mit oder ohne Westbalkan.“ (10)  

Doch von dieser strahlenden Zukunft ist der Kosovo derzeit politisch wie wirtschaftlich noch Lichtjahre entfernt.

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