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Massive Zwischenfälle im Norden bei den Lokalwahlen

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Berichte Kosovo


Im Kosovo hat es bei den Lokalwahlen massive Ausschreitungen im serbisch dominierten Norden gegeben. Maskierte Männer stürmten Wahllokale, zerstörten Wahlurnen und bedrohten Wähler. Im Rest des Landes verlief die Wahl friedlich. Aus Belgrad Christian Wehrschütz

Der Angriff auf Wahllokale im Nordkosovo erfolgte durch maskierte Männer, die mit der Organisierten Kriminalität und mit ehemaligen hochrangigen serbischen Polizisten in Verbindung stehen sollen. Betroffen waren Wahllokale in den Städten Nordmitrovica und Zvecan. Die Polizei setzte schließlich Tränengas ein, um die Angreifer zu vertreiben; die Wahl blieb unterbrochen. Ob sie annulliert wird, will die Zentrale Wahlkommission morgen entscheiden. Im Norden gibt es eine militante Boykottbewegung; viele Serben sehen die Wahl als Schritt zur Integration des Nordens in den verhassten Staat Kosovo. Im Norden wählten weniger als 20 Prozent; dagegen erreichte die Beteiligung in den sechs Serben-Gemeinden, die von einer albanischen Mehrheit umgeben sind, bis zu 64 Prozent, und lag damit weit höher als Landesdurchschnitt. Eine erfolgreiche Wahl ist eine Bedingung für die weitere EU-Annäherung des Kosovo und Serbiens.

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