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Haag spricht Haradinaj weitere zwei Albaner frei

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Berichte Kosovo


Das Haager Tribunal hat drei Kosovo-Albaner vom Vorwurf freigesprochen, zwei Serben sowie sechs andere Personen im Zuge des Kosovo-Konflikts gefoltert und ermordet zu haben. Prominentester Angeklagter war der frühere Ministerpräsident des Kosovo Ramush Haradinaj. Aus Belgrad berichtet Christian Wehrschütz

Das Gericht des Haager Tribunals sah es nicht als erwiesen an, dass der 44-jährige Ramush Haradinaj und die zwei Mitangeklagten an den Straftaten beteiligt waren. Somit folgten die Richter der Anklage nicht, die für alle drei Albaner 20 Jahre Haft gefordert hatte. Grund für den Freispruch war vor allem der Mangel an glaubwürdigen Belastungszeugen. Im Falle Haradinajs verwies das Gericht auch auf Aussagen, wonach der frühere Kommandant einer Freischärler-Einheit der UCK gegen Folter und Misshandlungen in einem UCK-Lager eingeschritten sei. In der Kosovo-Hauptstadt Pristina feierte eine große Menschenmenge den Freispruch; unmittelbar nach der Urteilsverkündung wurde ein Feuerwerk entzündet. In Serbien behauptet die Anklagebehörde für Kriegsverbrechen, im Haradinaj-Fall seien 19 mögliche Zeugen ermordet worden. Diese Darstellung hat der Chefankläger des Tribunals als falsch zurückgewiesen.

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