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Serben stimmen gegen albanische Institutionen

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Berichte Kosovo
Im Norden des Kosovo hat heute unter der serbischen Bevölkerungsmehrheit eine sogenannte Volksbefragung begonnen. Dabei sollen sich die Serben dazu äußern, ob sie bereit sind, auch unter den albanisch beherrschten Institutionen zu leben. Christian Wehrschütz berichtet:

Stimmberechtigt sind etwa 35.000 Serben im Nord-Kosovo. Ihre Haltung ist auch ohne Befragung klar, denn kein Serbe will unter albanischer Herrschaft leben. Außerdem wird das Ergebnis von keinem Staat der Welt und nicht ein Mal von Belgrad anerkannt. Die serbische Regierung ist gegen die Befragung, weil sie darin eine Wahlkampfaktion der nationalistischen Opposition sieht, die die vier Serben-Gemeinden im Nord-Kosovo dominiert. Diese Parteien sind gegen die EU, während sich die serbische Regierung wenige Monate vor der Parlamentswahl noch Hoffnungen macht, von der EU den Status eines Beitrittskandidaten zu erhalten. Auf diesem Weg wird die Abstimmung im Nord-Kosovo als politisches Störfeuer der Opposition empfunden, um die EU-Annäherung zu erschweren und das Kosovo-Thema im Wahlkampf im Vordergrund zu halten.

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