Europarat und die Folgen und die Reaktionen

Der Europarat forderte eine Untersuchung gegen den Ministerpräsident des Kosovo, Hashim Thaci, im Zusammenhang mit dem Vorwurf des illegalen Organhandels unmittelbar nach dem Kosovo-Krieg. Thaci bestritt neuerlich alle Vorwürfe. Christian Wehrschütz berichtet:

Die Forderung nach einer Untersuchung enthält ein Resolutionsentwurf, den heute in Paris der Rechtsausschuss der parlamentarischen Versammlung des Europarates beschloss. Basis dafür ist ein Bericht des Schweizer Abgeordneten Dick Marty. Darin wird Thaci verdächtigt, im Kosovo jene albanische Freischärlergruppe geführt zu haben, die nach dem Krieg Serben nach Nordalbanien verschleppt und dort illegal Organe entnommen haben soll. Dick Marty selbst forderte in Paris vor allem einen umfassenden Zeugenschutz:

„Denn das ist das Problem. Unter den bestehenden Bedingungen sprechen die Zeugen überhaupt nicht, weil ihr Leben nicht geschützt ist.“

Das österreichische Mitglied des Rechtsausschusses des Europarates, Martin Graf, forderte das Innen-, Verteidigungs- und Außenministerium in Österreich auf, offen zu legen, welcher Kenntnisstand seit wann über die Vorwürfe gegen Hashim Thaci bestanden habe.