Zogajs abgeschirmt in den Kosovo gebracht

Arigona Zogaj, ihre beiden kleineren Geschwister und ihre Mutter sind seit den späten Abendstunden im Kosovo. Die vier flogen mit einer AUA-Maschine in die Hauptstadt Pristina und wurden nach der Landung völlig abgeschirmt. Aus Pristina Christian Wehrschütz

So abgeschirmt die vier Zogajs Österreich verließen, so abgeschirmt wurden sie auch nach der Landung in Pristina. Klar ist nur, dass die vier Personen mit dem Flugzeug einreisen mussten, weil sie keine Papiere für den Transit über den Landweg besitzen. In Pristina landete die Maschine mit 30 Minuten Verspätung. Auch das weiter Warten der Journalisten, darunter auch albanische, war vergebens. Die vier Zogajs wurden durch einen Hinterausgang aus dem Flughafen gebracht. Als schließlich der österreichische Polizeiattache, der die Einreise überwacht hatte, gegen 23 Uhr den Flughafen verließ, war klar, dass alles gelaufen war. Wo die Zogajs untergebracht sind, wird geheim gehalten. Für Pristina spricht, dass die Familie zur österreichischen Botschaft muss und andere Behördenwege in der Hauptstadt haben dürfte. Bei der Botschaft muss sie ihre Papiere beglaubigen lassen, bei den kosovarischen Behörden ist der Aufenthalt zu regeln. Auch kosovarische Pässe dürfte die Familie benötigen. Denn einen Antrag auf einen Aufenthaltstitel in Österreich, kann sie bei der Botschaft in Pristina nicht stellen. Die nächstgelegene österreichische Botschaft ist in Skopje, doch für die Einreise nach Mazedonien braucht die Familie Papiere. Mazedonien hat den Kosovo anerkannt, daher reicht ein Pass des Kosovo. Wie die Familie ihren Aufenthalt konkret finanziert ist nicht bekannt. Die Rede ist von Spenden, zu der auch eine Tageszeitung aus Österreich ihren Beitrag geleistet haben soll; eine Bestätigung dafür gibt es nicht.