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Niedrige Wahlbeteiligung im Kosovo

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Berichte Kosovo
Bei den heutigen Parlaments- und Lokalwahlen im Kosovo war die Wahlbeteiligung niedriger als vor drei Jahren. Nur 45 Prozent der 1,5 Millionen Wähler gingen zu den Urnen. Vor drei Jahren waren es noch 53 Prozent. Aus dem Kosovo berichtet Christian Wehrschütz

Der Grund für die niedrige Beteiligung liegt nicht im Wahlboykott der serbischen Minderheit. Auch viele Albaner dürften von ihrer politischen Elite frustriert sein, die immer wieder die Unabhängigkeit und eine Besserung der tristen Lage verspricht, ohne ihre Zusagen einzuhalten. Ein Zeichen für diese Frustration dürfte auch das gute Abschneiden des Bauunternehmers Behgjet Pacolli sein; seine Partei trat erstmals an und könnte auf Anhieb drittstärkste Kraft werden. Bisher liegen Resultate aus mehr als der Hälfte der 2300 Wahllokale vor, doch noch gibt es keine aussagekräftige Hochrechnung. Bestätigen sich jedoch die vorliegenden Ergebnisse, könnte es im Kosovo zu einem Machtwechsel kommen. Die bisher stärkste Partei LDK dürfte diese Position klar an die PDK des ehemaligen Freischärler-Kommandanten Hashim Thaci verlieren, der auch Ministerpräsident werden könnte. Die PDK kann derzeit mit mehr als 30 Prozent der Stimmen rechnen und könnte mit der LDK aber auch mit anderen Albaner-Parteien eine Regierung bilden.

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