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Peggau schickt Hilfe für die Familie Milici

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Von Peggau aus ist nun im Kosovo erste Hilfe für die albanische Familie Milici eingetroffen. Eine Lehrerin aus Peggau hat der acht Personen zählenden Familie Geld- und Sachspenden gebracht, die in der Steiermark gesammelt worden sind. Die Familie war mehr als zwei Jahre in Österreich; ihr Asylantrag wurde jedoch abgelehnt und die Familie in den Kosovo abgeschoben. Aus dem Kosovo berichtet Christian Wehrschütz:

Mehr als einen halben Tag dauerte die Fahrt mit dem eigenen Auto von Peggau durch das ehemalige Jugoslawien ehe die Lehrerin Vera Walchensteiner bei der Familie Milici im Dorf Marmul im Westen des Kosovo eintraf. Die Wiedersehensfreude war groß. Mitgebracht hat Walchnsteiner jedoch nicht nur Spenden und Geschenke, wie etwa eine Krippe für Weihnachten, sondern auch Briefe und Zeitungsausschnitte aus der Steiermark. Walchensteiner will erreichen, dass die 15-jährige Loretta und die 13-jährige Leonita die Schule in der Steiermark abschließen und dann einen Beruf erlernen können. Beide sollen bei ihr wohnen; ein Haftungserklärung hat Walchensteiner schon unterschrieben, doch noch heißt es warten auf die Visa:

„Vielleicht geht es in zwei, drei Wochen, dann komme ich mit meinem Auto und komme durch Kroatien und Slowenien nach Österreich mit. Ich hoffe, es funktioniert, und es geht schnell.“

… hofft Walchensteiner. Besucht hat die Lehrerin aus Peggau auch die achtjährige Grundschule in Marmul; sie leidet ebenso wie der gesamte Kosovo unter Stromengpässen. Doch das ist nicht der Grund, warum Loretta und Leonita derzeit gar nicht in die Schule gehen:

„Vor zwei Jahren war ich hier noch im Kosovo, und ich war in der vierten Hauptschule; als ich nach Österreich gegangen bin, habe ich nicht deutsch gekonnt, und ich bin in die zweite Hauptschule gegangen. Jetzt bin ich hier im Kosovo zurück und meine Klasse ist im Gymnasium und ich will nicht noch ein Mal in die achte Klasse gehen, denn ich bin jetzt 15. Jahre alt.“

… erläutert Loretta ihr Problem, zwischen zwei Welten aufzuwachsen.

Den Wunsch der Kinder formuliert die 13-jährige Leonita knapp und klar:

„Ich will in Österreich bleiben, und dass ich dann meinen Beruf weiter machen kann.“

Doch über diesen Wunsch wird nicht im Kosovo, sondern in Österreich entschieden.

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