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Rugova Begräbnis in Prishtina

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J 18
Berichte Kosovo
In Pristhina hat das Begräbnis von Ibrahim Rugova stattgefunden. Der 61-jährige Präsident der ehemaligen serbischen Unruheprovinz Kosovo starb vergangenen Samstag an Lungenkrebs. An der Trauerfeier und am Begräbnis nahmen Spitzenpolitiker aus aller Welt teil. Österreich war durch Außenministerin Ursula Plassnik vertreten. Rugova war die Symbolfigur für das Unabhängigkeitsstreben der albanischen Bevölkerungsmehrheit des Kosovo. Die Unabhängigkeit hat Rugova nicht mehr erlebt; er starb drei Tage vor Beginn der Verhandlungen über den endgültigen Status des Kosovo. Diese Gespräche sind nun auf Mitte Februar verschoben. Aus Prishtina berichtet über das Begräbnis unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz

Seine letzte Ruhestätte fand Ibrahim Rugova bei einer Grabstätte für Freischärler der UCK, die im Kampf gegen Serbien fielen. Die UCK-Nachfolgeorganisation, das Kosovo-Schutz-Korps TMK, schoss Ehrensalven als der Sarg in die Gruft gesenkt wurde. Eine TMK-Ehrengarde hatte zuvor Wache am Sarg gehalten, der für die Trauerfeier in einer Sporthalle aufgebahrt war. Die Albaner sehen in dieser Truppe den Kern zukünftiger Streitkräfte des Kosovo. Das Auftreten des TMK sollte daher den Willen zur Loslösung von Serbien unterstreichen. Deutlich machten dies auch die Reden albanischer Spitzenpolitiker bei der Trauerfeier. Sie beschworen Rugova als Vater eines demokratischen und unabhängigen Kosovo. Von den internationalen Gästen sprachen nur der Abgesandte von US-Präsidenten George Bush und Havier Solana; er hatte 1999 als Nato-Generalsekretär den Angriffsbefehl zum Kosovo-Krieg erteilt und genießt hohes Ansehen bei den Albanern. Nun ist Solana für die Außenpolitik der EU zuständig und es gilt den Status der Provinz in Verhandlungen mit Belgrad zu lösen; sie mussten wegen Rogovas Tod auf Mitte Februar verschoben werden Doch solange die Nachfolgefrage im Kosovo nicht geklärt ist, sind die Erfolgschancen dieser Verhandlungen noch ungewisser als sie es mit Rugovas Autorität ohnehin gewesen wären.

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