Vor Rugova-Begräbnis in Prishtina
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Berichte Kosovo
Ibrahmi Rugova wird nicht auf dem Friedhof in Prishtina, sondern neben der Begräbnisstätte für die so genannten Märtyrer des Bürgerkrieges beigesetzt. Hier liegen Mitglieder der Freischärlerarmee UCK, die im Kampf gegen Serbien gefallen sind. Unterstrichen wird damit Rugovas Eintreten für die Unabhängigkeit. Symbolische Gesten setzte auch Serbien, um seinen Souveränitätsanspruch zu unterstreichen. So wollte Präsident Boris Tadic am Begräbnis mit der Begründung teilnehmen, dass er Rugova Respekt zollen wolle, sei doch der Kosovo serbisches Staatsgebiet. Tadics Teilnahme lehnten die Albaner ab und somit wird kein Vertreter Serbiens anwesend sein. Im Gegensatz dazu kommen viele Spitzenpolitiker der Region und der EU, gilt es doch auch die Lage im Kosovo nach Rugova zu sondieren. Zu den Nachfolge-Kandidaten zählt Rugovas Weggefährte, Nedzat Daci, der als Parlamentspräsident derzeit amtierender Präsident des Kosovo ist. Doch nicht nur die Politik, auch die triste Realität überschattet das heutige Begräbnis. Die Provinz hat wieder mit Stromengpässen zu kämpfen, und im serbischen dominierten Nordteil gibt es bei Temperaturen von minus 15 Grad Celsius jeweils vier Stunden keinen und dann nur jeweils zwei Stunden Strom.