Kosovo hat neue Regierung

Die von der UNO verwaltete Provinz Kosovo hat sein heute eine neue Regierung. Das von Albanern dominierte Parlament bestätigte Ibrahim Rugova als Präsident und wählte Ramush Haradinaj zum neuen Ministerpräsidenten. Aus Belgrad berichtet Christian Wehrschütz

Für den 36-jährigen Ramush Haradinaj und seine 11 Minister stimmten 72 der 108 anwesenden Abgeordneten. Haradinaj führt eine Koalition, die aus seiner Partei AAK und der stärksten Albaner-Partei, der LDK von Präsident Ibrahim Rugova, besteht. Der Koalition gehören auch zwei Parteien kleinerer nationaler Minderheiten an. Zwei albanische Oppositionsparteien beteiligten sich nicht an der Wahl. Boykottiert wurde sie von den 10 serbischen Abgeordneten, von denen nur zwei an der Paralamentssitzung teilnahmen. Die Serben betrachtet den ehemaligen Rebellenführer Haradinaj als Kriegsverbrecher und lehnen eine Zusammenarbeit ab. Auch die EU steht ihm kritisch gegenüber, weil das Haager Tribunal Haradinaj bereits wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen einvernommen hat. Sollte Anklage erhoben werden, will sich Haradinaj stellen. Trotzdem werden für diesen Fall im Kosovo neue Unruhen befürchtet. Denn Serbien hat seit mehr als einem Jahr keine Angeklagten mehr ausgeliefert, die weit schlimmerer Verbrechen im Kosovo beschuldigt werden als Ramush Haradinaj.