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Kosovo wählt

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Berichte Kosovo
Im Kosovo wird heute ein neues Parlament gewählt. Es ist dies nicht nur die erste freie und demokra-tische Parlamentswahl seit dem Ende des Kosovo-Krieges vor mehr als zwei Jahren sondern in der Geschichte des Kosovo überhaupt. Wahlberechtigt sind mehr als eine Million Bewohner dieser nach Unabhängigkeit strebenden serbischen Provinz. Aus Pristina, der Hauptstadt des Kosovo, berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz:

Um die 120 Sitze des Kosovo-Parlaments bewerben 26 Parteien und Wahlkoalitionen mit insgesamt 1.300 Kandidaten. 20 wahlwerbende Gruppen stellt die albanische Bevölkerungsmehrheit, sechs Parteien die nationalen Minderheiten. Für diese Minderheiten sind 20 der 120 Parlamentssitze reser-viert, 10 davon für die Serben, deren Kandidaten auf der Einheitsliste mit dem Namen „Rückkehr“ antreten. Der restlichen 10 Sitze sind für die anderen kleineren Volksgruppen reserviert. Doch können die Minderheiten auch darüber hinaus Mandate gewinnen, so daß die 170.000 Serben, die im Kosovo sowie als Vertriebene auch in Serbien zur Wahl gehen dürfen mit etwa 25 Mandaten rechnen können. Bei der albanischen Mehrheit gilt Ibrahim Rugova mit seiner Partei LDK nach Meinungsumfragen als klarer Favorit. Rugova könnte auch Präsident des Kosovo werden, der nach der UNO-Übergangsver-fassung vom neuen Parlament gewählt wird. Die Vorkehrungen für die Sicherheit des Wahltages und gegen Wahlbetrug sind massiv. Fast 2.000 internationale Wahlbeobachter sind im Einsatz. Die Wahl-lokale schließen um 19 Uhr, mit ersten relevanten Ergebnissen wird für morgen gerechnet.

Ö2Ö3 NR 17112001 Kosovo wählt Wehrschütz Mod:

Im Kosovo findet heute zum ersten Mal ein freie und demokratische Parlamentswahl statt. Organisiert wird die Wahl von der OSZE, der Organisation für die Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa. Um die 120 Sitze des Kosovo-Parlaments bewerben sich mehr als 20 Parteien und Gruppierungen; fast 2.000 internationale Wahlbeobachter sind im Einsatz. Aus Pristina, der Hauptstadt des Kosovo, berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz:

Die Wahl ist nicht nur die erste demokratische Parlamentswahl seit dem Ende des Kosovo-Krieges vor mehr als zwei Jahren, sondern in der Geschichte des Kosovo überhaupt. Um Wahlbetrug zu verhin-dern wird der Zeigefinger eines Wählers mit einem unsichtbaren Spray besprüht, der nur bei ultra-violettem Licht leuchtet und mit einer entsprechenden Lampe kontrolliert. Bei jedem Wähler wird die Identität im Kosovo auch mit einem Foto kontrolliert, das bei der Wählerregistrierung aufgenommen wurde. Wahlberechtigt sind insgesamt 1,25 Millionen Bürger, die überwiegende Mehrheit von ihnen Albaner. Ebenfalls wählen werden aber auch mehr als 100.000 vertriebene Serben, die in Serbien und in Montenegro leben. Ihre Stimmen werden dann im Kosovo ausgezählt. Nach Meinungsumfragen gilt die LDK des Albaner-Politikers Ibrahim Rugova als aussichtsreichste Partei. Die serbische Minderheit tritt mit der Einheitsliste mit dem Namen „Rückkehr“ an. Für die Serben und andere Minderheiten sind 20 der 120 Sitze reserviert doch können die Minderheitenparteien auch zusätzliche Mandate gewinnen. Die Wahllokale schließen um 19 Uhr, erste aussagekräftige Ergebnisse werden für morgen erwartet.

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