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Kosovo hat gewählt

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Berichte Kosovo
Die Parlamentswahl im KOSOVO ist praktisch ohne Zwischenfälle verlaufen. Nennenswerte Zwischenfälle bei der Stimmabgabe gab es weder im vorwiegend albanischen noch im serbischen Nordteil aber auch nicht in den gemischten Gebieten. Angaben über das Abschneiden der einzelnen Parteien liegen noch nicht vor. Was man bisher weiß, das berichtet aus Prishtina, der Hauptstadt des Kosovo, Christian Wehrschütz:

Die große Überraschung bei der Parlamentswahl im Kosovo ist die Wahlbeteiligung. Entgegen ersten Trends gingen mehr Serben zur Wahl als erwartet jedoch aber weniger Albaner als vorausgesagt. Im Kosovo selbst wählten 46 Prozent der Serben, von den Vertriebenen gingen in Serbien und Montenegro 57 Prozent zur Wahl; somit gingen trotz des extrem kurzen Wahlkampfs und extrem schwieriger Bedingungen insgesamt mehr als die Hälfte aller Serben zu den Urnen. Die Albaner starteten stark, doch ging die Wahlbeteiligung ständig zurück, so daß sie nun von der OSZE auf etwa 65 Prozent geschätzt wird. Das bedeutet aller Voraussicht nach, daß keine albanische Partei im 120 Sitze zählenden Parlament in Prishtina über die absolute Mehrheit verfügen wird. Trotzdem dürfte Ibrahim Rugova mit seiner LDK klar stärkste Einzelpartei sein und auch zum ersten Präsidenten des Kosovo gewählt werden. Doch erst das genaue Kräfteverhältnis der Parteien wird zeigen, wie diese Wahl verlaufen könnte und welche Rolle den Parteien der nationalen Minderheiten zufallen dürfte. Hans Häkkerup Chef der UNO-Verwaltung und Dan Everts, Vertreter der OSZE im Kosovo, waren mit dem Wahlverlauf sehr zufrieden. Beide sprachen übereinstimmend von einem historischen Tag für die demokratische Entwicklung des Kosovo.
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