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Weihnachten der Soldaten im Kosovo

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In Suva Reka im Kosovo müssen etwa 360 österreichische Soldaten den Heiligen Abend im Einsatz in der Fremde verbringen. Obwohl der Dienstbetrieb auch am 24. Dezember weiter-läuft, wird natürlich auch Weihnachten gefeiert. Bereits in der gesamten Adventszeit haben die Soldaten in der Freizeit durch besondere Veranstaltungen auch für Weihnachtsstimmung im Camp Casablanca gesorgt. Trotzdem ist Weihnachten in der Fremde für unsere Soldaten natürlich etwas anderes als zu Hause bei der Familie oder Freundin. Unser Balkan-Korres-pondent Christian Wehrschütz hat die österreichischen Soldaten im Camp Casablanca in Suva Reka besucht und folgende weihnachtliche Reportage gestaltet:

Text:

Vor allem an den Adventsonntagen haben die österreichischen Soldaten durch Gesang und Gottesdients Weihnachtsstimmung im Kosovo verbreitet. Punsch wurde ebenso ausgeschenkt, denn auch die Freizeitgestaltung im Camp Casablanca ist auf die stillste Zeit des Jahres abge-stimmt. Weihnachtlich geschmückt ist auch das Lager selbst. Ein großer und mehrere kleinere Christbäume schmücken das Lager in Suva Reka und auch eine große Krippe mit der heiligen Familie haben die Soldaten aufgestellt. Natürlich wären die meisten Soldaten am Heiligen Abend lieber zu Hause, doch die Feier im Kameradenkreis muß eben die Familie ersetzen. Zu seiner Stimmung sagt der Gefreite Imre Briski :

Ein bisschen Heimweh haben wir schon. Wir würden lieber bei der Familie und bei der Freundin sein. Aber sagen wir mal so: Es ist zu schaffen. Man ist hier nicht allein. Man hat Kameraden, mit den man sich gut versteht. Gemütliches Beisammensein ist genauso viel wert.

Im sogenannten Österreicher-Hof im Camp Casablanca verbringen viele Soldaten ihre Frei-zeit auch im Advent. Tischfußball, Computerspiele, Internetanschluß und das gesellige Bei-sammensein mit den Kameraden sorgen für Abwechslung. Die Weihnachtszeit wird im Kosovo jedenfalls anders erlebt als zu Hause, betont Korporal Michael Doppler:

Auf jeden Fall ruhiger. Wir sitzen beisammen im Zimmer, trinken viel Tee. Ist halt nicht wie daheim.

Trotzdem rechnet man natürlich auch mit Geschenken durch das Christkind. Seine Erwartungen schildert Vizeleutnant Gerhard Taschler so:

Viel Kekse von zu Hause, einige Packerln, schätze ich schon stark, und das größte Christkindl wird dann sein, wenn ich heim fahre. Dann wird es verspätet unter dem Christbaum liegen.

Zum Tagesablauf am Heiligen Abend sagt Taschler:

Der Dienstbetrieb muss aufrecht erhalten werden, aber man wird etwas mehr an das zu Hause denken. Es wird ruhiger, ein Fest, das wir selbst machen werden, damit wir den Tag gut verbringen.

Knapp 500 österreichische Soldaten sind in Suva Reka stationiert. Maximal ein Viertel darf gleichzeitig auf Urlaub sein. Vor allem Familienväter können Weihnachten in Österreich feiern. Der Kommandant der Österreicher, Oberstleutnant Norbert Pallan betonte, daß die Urlaubseinteilung genau geplant wurde:

Es sind 25 Prozent über Weihnachten, 25 Prozent über Neujahr und die restlichen beiden 25 Prozent eben vor oder danach gestaffelt. Es ist eigentlich durch die lange Vorbereitung sehr gut gelaufen.

Verteilt haben die Soldaten im Advent auch Geschenkpakte an albanische Kinder. Bedacht wurden ein Behindertenheim in Suva Reka und Schulen in der Stadt und der Umgebung. Vor allem Schulen aus Kärnten haben sich an der Aktion „Chritskind im Schachterle beteiligt, die Schwester Johanna Schwab organisiert hat. Etwa 3000 Pakete hat das Bundesheer in den Kosovo gebracht.
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