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Thaci und der Organhandel im Kosovo und Albanien

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ZiB1
Berichte Kosovo
Sind nach dem Kosovo-Krieg im Sommer1999 etwa 300 Serben und andere Gegner der UCK nach Albanien verschleppt und dort als Organspender missbraucht und ermordet worden? Diese Vorwürfe erhebt Dick Marty, der Schweizer Berichterstatter des Europarates in seinem Untersuchungsbericht. Gleichzeitig beschuldigt Marty den amtierenden Ministerpräsidenten des Kosovo, Hashim Thaci, in dieser Organhandel verwickelt und einer der Bosse der Organisierten Kriminalität im Kosovo zu sein. Der Kosovo hat den Bericht als haltlos und verleumderisch zurückgewiesen:

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Belgrad

Gesamtlänge: 1’12

Dieses Gehöft in Nord-Albanien soll eines der Durchgangslager für Opfer des Organhandels gewesen sein. Hier wurden sie untersucht, dann nach Kruja bei Tirana gebracht und erschossen. Die Organe wurden entnommen und von Tirana weltweit verkauft. Ein UNO-Team untersuchte das Gehöft vor sechs Jahren. Gefunden wurden mögliche Gräber und Blutspritzer an Wänden aber keine klaren Beweise. Der Bericht wurde schubladisiert. Auch Karla Del Ponte, damals Chefanklägerin des Haager Tribunals, schwieg. Erst in ihren Erinnerungen brach sie 2008 ihr Schweigen und löste die Untersuchung des Europarates unter Dick Marty aus. Er beschuldigt Ministerpräsident Hashim Thaci jene UCK-Gruppe geleitet zu haben, die die Verbrechen begangen haben soll. Thaci weist alle Vorwürfe zurück. Doch diese ehemalige Klinik bei Pristina liefert weitere Hinweise. Hier wurden noch 2008 armen Osteuropäern Nieren entnommen und um bis zu 100.000 Euro verkauft. Einer der Ärzte soll bereits vor zehn Jahren für die UCK gearbeitet haben. Der Medicus-Prozess soll nun im Jänner beginnen.

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