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Ausschreitungen im Kosovo

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ZiB1
Berichte Kosovo
Bei den seit langem schwersten Unruhen im Kosovo sind in den letzten Tagen mehr als 30 Menschen getötet worden. Und der offene Konflikt zwischen Serben und Albanern klingt kaum ab. Österreich schickt daher zur Verstärkung der KFOR-Truppen etwa 80 Soldaten in den Kosovo. Die ersten 15 sind heute am Nachmittag vom Flughafen in Linz-Hörsching in die Krisenregion gestartet.

Im Kosovo brannten heute wieder serbische Häuser, doch ein Filmen vor Ort war aus Sicherheitsgründen nicht möglich. Wie die Stimmung ist, zeigt diese Kirche in Pristina, die gestern abend zerstört wurde. Eine Rückkehr von Serben, die im Krieg vor fünf Jahren vertrieben wurden, wird nun für lange Zeit unmöglich sein. Die geteilte Stadt Kosovksa-Mitrovica ist ein Symbol für die Lage. Die Brücke vermag Serben und Albaner nicht zu verbinden. Nun ist sie wieder gesperrt, damit Aggression und Misstrauen nicht überschwappen können. Auch in dieser Stadt leben die Albaner vor allem von Kleingewerbe und Handel. Die Wirtschaftslage ist schlecht, die Arbeitslosigkeit hoch. Die Ausschreitungen sind daher auch Ausdruck von Frustration und Perspektivenlosigkeit, die vor allem junge Albaner trifft. Neben den Serben ist daher auch die UNO-Verwaltung UNMIK ein Feindbild für viele Albaner.

„Man sieht in der UNMIK eine ineffiziente, intransparente Verwaltung, die die Bevölkerung nicht erreicht, und man ärgert sich über die Gehaltsstrukturen.“

Daher wurden auch Fahrzeuge der UNMIK von Randalierern ebenso in Brand gesteckt.

Die zwischen Albanern und Serben geteilte Stadt Kosovska-Mitrovica ist das schlagende Symbol für die Teilung der gesamten Provinz Kosovo. Die UNO-Verwaltung hat es auch fünf Jahre nach Kriegsende noch nicht vermocht, diese Teilung zu überwinden. Zum einen sind die Folgen des Krieges nach wie vor sehr frisch, andererseits ist die UNO-Verwaltung auch nicht gerade besonders effizient. Hinzu kommt die katastrophale wirtschaftliche und soziale Lage und die mangelnde Perspektive für die Jugend, die das hohe Konfliktpotential noch weiter anheizt.

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