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Prozess gegen österreichischen Polizisten

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Berichte Kosovo
Im Kosovo hat heute der Strafprozess gegen einen österreichischen und zwei albanische Polizisten begonnen. Ihnen wird die Misshandlung eines albanischen Häftlings vorge-worfen. Gegen den Österreicher wird in Abwesenheit verhandelt. Er wurde von Beamten des Innenministeriums im Februar vergangenen Jahres unmittelbar nach Bekanntwerden der Vorwürfe nach Österreich gebracht. Begründet wurde diese Vorgangsweise damit, dass der Österreicher psychische Probleme gehabt habe und eine Untersuchungshaft im Kosovo lebensgefährlich hätte sein können.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus dem Kosovo

Insert 1: Albanischer Pflichtverteidiger

Vor dem Kreisgericht in der Stadt Orahovac haben sich zwei Albaner und der öster-reichische Polizist in Abwesenheit wegen sechs Anklagepunkten zu verantworten. Neben der Misshandlung eines Häftlings wird ihnen auch Amtsmissbrauch, Gewaltanwendung, Falschaussage und Erpressung eines Geständnisses vorgeworfen. Der abwesende Österreicher wird durch einen albanischen Pflichtverteidiger vertreten:

„Sollte der Österreicher verurteilt werden, so werde ich sicher dagegen berufen und versuchen, in der zweiten Instanz seine Unschuld zu beweisen.“

Neben dem Pflichtverteidiger sind nur noch der Anwalt der albanischen Angeklagten und ein Richter Albaner. Der vorsitzende Richter stammt aus Mauritius, sein Beisitzer ist Kanadier, der Staatsanwalt ein Filipino. Sie alle gehören der UNO-Justizbehörde des Kosovo an. Angewandt wird das Recht des Kosovo und des ehemaligen Jugoslawien. Insgesamt dürfte somit ein faires Verfahren gewährleistet sein, wobei unklar ist, welche unmittelbaren Folgen eine allfällige Verurteilung für den Österreicher haben könnte.

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