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Kosovo wählt

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Berichte Kosovo
Im Kosovo wird am Samstag ein neues Parlament gewählt. Es ist dies nicht nur die erste frei und demokratische Parlament seit dem Ende des Kosovo- Kriegs vor mehr als zwei Jahren sondern in der Geschichte des Kosovo überhaupt. Wahlberechtigt sind mehr als eine Million Bewohner dieser nach Unabhängig-keit strebenden serbischen Provinz. Die internationale Staatengemeinschaft hofft, daß die Parlamentswahl ein großer Schritt zum Aufbau der Demokratie im Kosovo sein und die politische Stabilität in der Provinz erhöhen wird. Bis eine Woche vor der Wahl wurde auch darum gerungen, daß die Serben an dieser Wahl teilnehmen. Dieses Ziel wurde schließlich erreicht. Doch ein Zusammen-leben zwischen Albanern und Serben gibt es im Kosovo de facto noch immer nicht.

Berichtsinsert Christian Wehrschütz Kosovo

Insert1: 0’53: Hacim Thaci, PDK-Parteivorsitzender

Insert 2: 1’35: Friedhelm Frischenschlager OSZE-Kosovo

Aufsager: 2’16: Christian Wehrschütz

Gesamtlänge: 2‘36

Die Abschlußkundgebung der Partei LDK im Sportstadion von Prishtina. Trotz strömenden Regens kamen mehrere Tausend Anhänger, um Ibrahim Rugova, den Präsidenten und Spitzenkandidaten der LDK zu hören. Rugova verheißt die Unabhängigkeit des Kosovo nach der Parlamentswahl, Freiheit und Demokratie. Er und seine LDK gelten als Favorit. Die albanischen Parteien kämpfen um 100 der 120 Mandate, denn 20 Sitze sind für die Serben und andere nationale Minderheiten reserviert. Hinter Rugova auf Platz zwei dürfte sich Hacim Thaci mit seiner Partei PDK behaupten können. Thaci ist ein ehemaliger Kommandant der Freischärlerbewegung UCK. Auch er fordert die Unabhängigkeit des Kosovo. Denn Vorwurf, daß ein unabhängiges Kosovo eine Vorstufe zu einem Großalbanien sei, weist Thaci so zurück:

„Es sind nicht nur die Albaner, die in drei Staaten leben; solche Verhältnisse haben wir auch in der Schweiz, Österreich und Deutschland und niemand will eine Vereinigung. Es ist daher sehr wichtig, daß wir daran arbeiten, die gesamte Region u demokratisieren, damit sich die Menschen frei fühlen und zwar überall wo sie leben.“

Unabhängigkeit war das zentrale Wahlkampfthema aller albanischen Parteien. Organisiert wird die Wahl von der OSCE, der Organisation für Zusammenarbeit in Europa. Für die OSZE tätig im Kosovo ist auch Friedhelm Frischenschlager, der frühere Klubobmann des Liberalen Forum. Frischschlager hat den Wahlkampf beobachtet; zur Parteienlandschaft des Kosovo sagt er:

Die Serben im Kosovo und die 100.000 vertriebenen Serben, die in Serbien leben, treten auf Geheiß Belgrads auf der Einheitsliste Povratak, zu deutsch Rückkehr an. Dieser Name ist zugleich Programm. Neben den 10 für sie reservierten Mandaten können die Serben je nach Wahlbeteiligung bis zu 25 Sitze im Parlament erreichen.
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