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Berichte Kosovo
Berichtsinsert Christian Wehrschütz Kosovo
Insert1: 0’53: Hacim Thaci, PDK-Parteivorsitzender
Insert 2: 1’35: Friedhelm Frischenschlager OSZE-Kosovo
Aufsager: 2’16: Christian Wehrschütz
Gesamtlänge: 2‘36
Die Abschlußkundgebung der Partei LDK im Sportstadion von Prishtina. Trotz strömenden Regens kamen mehrere Tausend Anhänger, um Ibrahim Rugova, den Präsidenten und Spitzenkandidaten der LDK zu hören. Rugova verheißt die Unabhängigkeit des Kosovo nach der Parlamentswahl, Freiheit und Demokratie. Er und seine LDK gelten als Favorit. Die albanischen Parteien kämpfen um 100 der 120 Mandate, denn 20 Sitze sind für die Serben und andere nationale Minderheiten reserviert. Hinter Rugova auf Platz zwei dürfte sich Hacim Thaci mit seiner Partei PDK behaupten können. Thaci ist ein ehemaliger Kommandant der Freischärlerbewegung UCK. Auch er fordert die Unabhängigkeit des Kosovo. Denn Vorwurf, daß ein unabhängiges Kosovo eine Vorstufe zu einem Großalbanien sei, weist Thaci so zurück:
„Es sind nicht nur die Albaner, die in drei Staaten leben; solche Verhältnisse haben wir auch in der Schweiz, Österreich und Deutschland und niemand will eine Vereinigung. Es ist daher sehr wichtig, daß wir daran arbeiten, die gesamte Region u demokratisieren, damit sich die Menschen frei fühlen und zwar überall wo sie leben.“
Unabhängigkeit war das zentrale Wahlkampfthema aller albanischen Parteien. Organisiert wird die Wahl von der OSCE, der Organisation für Zusammenarbeit in Europa. Für die OSZE tätig im Kosovo ist auch Friedhelm Frischenschlager, der frühere Klubobmann des Liberalen Forum. Frischschlager hat den Wahlkampf beobachtet; zur Parteienlandschaft des Kosovo sagt er:
Die Serben im Kosovo und die 100.000 vertriebenen Serben, die in Serbien leben, treten auf Geheiß Belgrads auf der Einheitsliste Povratak, zu deutsch Rückkehr an. Dieser Name ist zugleich Programm. Neben den 10 für sie reservierten Mandaten können die Serben je nach Wahlbeteiligung bis zu 25 Sitze im Parlament erreichen.