Österreichische Polizisten im Kosovo
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Berichte Kosovo
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz Kosovo/Belgrad
Insert 1: Derek Chappell, UNMIK-Polizeisprecher
Insert2: Derek Chappell, UNMIK-Polizeisprecher
Aufsager:
Gesamtlänge: 1’58
Österreichische UNO-Polizisten auf Patrouille in der Stadt Prizren im Kosovo. Die knapp 70 Polizisten und Justizwachebeamten im Kosovo genießen hier einen guten Ruf. Getrübt wurde dieser durch einen Vorfall Ende Februar. Ein Polizist der in Prizren zugeteilt war, soll gemeinsam mit zwei albanischen Polizisten einen albanischen Häftling mißhandelt haben. Nach Abschluß der Untersuchung hat nun ein internationaler Staatsanwalt eine Anklageschrift verfaßt. Zu den vorgeworfenen Straftaten sagt der UNO-Polizeisprecher Derek Chappell in Pristina:
Diese Straftaten schließen ein. Körperverletzung eines Häftlings, Erwirkung einer Zeugenaussage unter Zwang und Drohungen, Mißhandlungen im Dienst, Amtsmißbrauch und falsche Zeugenaussage. Der internationale Änkläger hat die Ausstellung eines internationalen Haftbefehls beantragt, und wir haben abzuwarten, ob dieser bewilligt wird und ich nehme an, daß er dann den öster-reichischen Behörden zugestellt wird.“
Dieser internationale Haftbefehl wurde beantragt, weil der Österreicher zwar kurzfristig in einer dieser Zelle festgehalten, dann aber von Beamten des Innen-ministeriums nach Österreich gebracht werden konnte. Bezweifelt wird, daß ein ausländischer Polizist mit einem fairen Prozeß im Kosovo rechnen kann. Dazu sagt Polizeisprecher Derek Chappell:
„Es wäre eine sehr wichtige Lektion für die Bevölkerung des Kosovo, wenn gegen den Polizisten ein faires, ehrliches und gerechtes Verfahren im Rahmen des Kosovo-Justizsystems stattfinden könnte.“
Ob es zu einem gemeinsamen Prozeß gegen die drei Polizisten kommen wird, ist jedoch fraglich.