Kosovo hat gewählt
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Berichte Kosovo
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz Kosovo
Insert1: Rudolf Elbling, Österreichischer Wahlbeobachter
Aufsager: Christian Wehrschütz
Gesamtlänge: 1‘45
Das Dorf Zhebra im Kosovo im Grenzgebiet zu Serbien und Mazedonien. Die Spuren des Krieges vor mehr als zwei Jahren sind noch deutlich sichtbar. Auch das war ein Grund für die hohe Wahlbeteiligung der Albaner. Sie sehen die Parlamentswahl als Vorstufe zur Unabhän-gigkeit, die auch das Wahlkampfthema war. Organisiert wurde die Wahl von der OSZE, der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa. Um Betrug auszuschließen wurde der Zeigefinger jedes Wählers mit unsichtbarem Spray besprüht, der nur bei ultraviolettem Licht leuchtet. Vor der Wahl wurde mit einer Lampe kontrolliert, um doppelte Stimmabgabe auszuschließen. In Zhebra als Wahlbeobachter tätig war auch der Österreicher Rudolf Elbling. Seiner Ansicht nach verlief die Wahl demokratisch; zu den Problemen zählt er aber den Analphabetismus:
Ich schätze, dass es im dörflichen Bereich um die 30 Prozent liegt, und vor allem in der älteren Bevölkerungsgruppe auftritt. Und bei den Jüngeren ist es nicht mehr so sehr zu beobachten.
Imbrahim Rugova, der Spitzenkandidat der LDK und haushoher Favorit, gab seine Stimme in Pristhina ab. Rugova dürfte der neue Präsident des Kosovo werden, den das Parlament zu wählen hat. Die Wahlbeteiligung der Serben war gering, viele Wahllokale blieben oft lange leer, nicht nur in der Enklave Gracanica. Die Serben kandidierten auf der Einheitsliste Rück-kehr, ein Name der zugleich Programm sein soll. Doch eine Perspektive sehen nur die wenige.