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Kosovo vor der Wahl

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Berichte Kosovo
Im Kosovo wird in einer Woche ein Parlament gewählt. Es ist das die erste demokratische Parlamentswahl in der Geschichte des Kosovo. Nach dem Krieg vor zwei Jahren soll die Wahl Demokratisierung und Stabilität in dieser abtrün-nigen serbischen Provinz stärken. Neben albanischen Parteien beteiligt sich auch die serbische Minderheit im Kosovo an der Wahl. Die Serben und andere Minderheiten können bei der Wahl etwa 35 der 120 Parlamentssitze gewinnen.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz, Kosovo

Aufsager: 1’23 Pristina

Gesamtlänge:

Eine Kundgebung der LDK, der Demokratischen Liga des Kosovo in Pristina. Die LDK ist nach Umfragen klarer Favorit. Ihr Führer Ibrahim Rugova hat die besten Chancen, vom Parlament zum Kosovo-Präsidenten gewählt zu werden. Unabhängigkeit, Prosperität und Demokratie lauten die Schlagworte der LDK. Auch Hacim Thaci und seine Partei PDK bekennen sich zu diesen Zielen, doch Programme sind im Wahlkampf ehe bedeutungslos. Thaci, einst ein Führer der UCK, hat Flora Brovina als Präsidentschaftskandidatin nominiert. Brovina wurde erst vor knapp einem Jahr aus einem serbischen Gefängnis entlassen. Dritter Kandidat ist Ramush Haradinaj, ebenfalls ein ehemaliger Freischärler. Haradinajs Partei AAK ist drittstärkste albanische Kraft. Die AAK und Thacis PDK sind ausdrücklich gegen das Abkommen, das Hans Haekkerup, UNO-Verwalter des Kosovo, und Nebojsa Covic für Jugoslawien in Belgrad unterzeichnet haben. Die Rechte der Kosovo-Serben sollen besser geschützt werden, im Gegenzug stimmte Belgrad einer Teilnahme der Serben an der Wahl zu. Von den 170.000 Serben, die sich zur Wahl registrieren ließen, leben etwa 100.000 als Vertriebene in Serbien und Montenegro. Ihre Einheitsliste heißt Povratak, zu deutsch Rückkehr. Doch wann und ob diese Flüchtlinge zurückkehren können ist offen.

Covic:

„Ich denke, daß dieses Dokument den Beginn der Rückkehr Serbiens und Jugoslawiens in das eigene Staatsgebiet, nämlich in den Kosovo darstellt.“

Bürger:

„Jeden Tag bewerfen sie uns mit Steinen. Wir können noch immer nicht zu Fuß durch das Dorf gehen, uns frei bewegen, sondern können nur in Gruppen mit Traktoren auftreten.“

„Wir zahlten einen hohen Preis hier in Cernica, sechs Tote und 12 Verletzte, von den Sachschäden gar nicht zu reden.“

„Für wen soll ich wählen und wo. Wo werden wir bleiben, wir wissen nichts.“
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