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Patriarch Maxim im Alter von 98 Jahren verstorben

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In Bulgarien ist der greise Patriarch Maxim in der vergangenen Nacht an Herzversagen gestorben. Maxim war 98 Jahre alt und bereits seit einem Monat in einem Spital. Aus Anlass seines Todes läuteten im ganzen Land am Vormittag die Kirchenglocken und auf dem Patriarchen-Sitz in Sofia wurde eine schwarze Fahne aufgezogen. Über das Wirken des Patriarchen und den Modus für die Neuwahl berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz:

Der spätere Patriarch Maxim wurde Ende Oktober 1914 in einem Dorf als Marin Najdenow Minkow geboren. Seine geistliche Laufbahn begann in früher Jugend durch den Eintritt in ein Kloster. Im Juli 1971 wurde Maxim zum Patriarchen gewählt. Die Rechtmäßigkeit der Wahl wurde nach dem Fall des Kommunismus im Jahre 1990 von einigen Bischöfen angezweifelt, weil ein Beschluss des Politbüros auftauchte, das sich einige Monate vor der Inthronisierung für Maxim als Patriarch ausgesprochen hatte. Der Konflikt führte zur Kirchenspaltung, doch 1998 erklärte eine Kirchenversammlung die Wahl für rechtmäßig. Durch die Öffnung von Archiven ist mittlerweile bekannt, dass 13 der insgesamt 15 Bischöfe Bulgariens Mitarbeiter des kommunistischen Geheimdienstes waren. Unter Maxim vermochte es die Kirchen nach der Wende jedenfalls nicht, moralische Autorität zu entwickeln. Die Wahl eines Nachfolgers soll binnen vier Monaten stattfinden. Der Kandidat muss Bischof und mindestens 50 Jahre alt sein und seine Diözese bereits fünf Jahre leiten. Die Wahl erfolgt in geheimer Abstimmung durch 115 Vertreter des Klerus, der Gemeinden und Klöster, wobei auch die amtierenden Bischöfe wahlberechtigt sind.

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