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Bulgarien vor Referendum über AKW

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Berichte Bulgarien


In Bulgarien findet Ende Jänner die erste Volksabstimmung in der Geschichte des Landes statt. Zu entscheiden haben die Bulgaren dabei über den weiteren Ausbau der Atomkraft. Nach Umfragen ist eine klare Mehrheit für den Ausbau, doch ist es sehr fraglich, ob genügend Bulgaren an der Abstimmung teilnehmen, damit die Volksabstimmung auch gültig ist. Unter den Parteien ist nicht nur der weitere Ausbau der Kernkraft umstritten, sondern auch die Frage, wo und in welcher Form ein weiteres Kraftwerk gebaut werden soll.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Bulgarien

Aufsager: Christian Wehrschütz aus Sofia

Gesamtlänge: 1’20

Die Kleinstadt Belene liegt im Norden Bulgariens direkt an der Donau. Seit 25 Jahren leben die Bewohner von der Hoffnung, dass das geplante Atomkraftwerk hier fertig gestellt wird. Fast jeder Dritte der 10.000 Bürger soll arbeitslos sein; trotz römischer Ausgrabungen und Naturreservat kommen kaum Touristen, zu unterentwickelt ist die Infrastruktur. daher zählen in Belene keine Sicherheitsbedenken:

„Es gibt keine Arbeit für die Jungen; wir sind Pensionisten, doch die Jungen wandern entweder nach Sofia oder ins Ausland ab; daher brauchen wir das AKW.“

Die Baukosten werden auf mehr als 10 Milliarden Euro geschätzt, und nur die oppositionellen Sozialisten sind für Belene. Die konservative Regierung unter Bojko Borrisow ist für den Ausbau von Kosloduj, wo ein siebenter Block errichtet werden soll. Fraglich ist, ob mehr als die Hälfte der Bulgaren abstimmt, damit das Referendum gültig ist. Ist es ungültig aber eine relative Mehrheit dafür, ist das Parlament am Zug, das dann über die Standortfrage zu entscheiden hat.

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