Im serbischen Landesteil von Bosnien und Herzegowina findet heute ein umstrittenes Referendum statt. Die Stimmbürger sollen sich dazu äußern, ob sie den 9. Jänner als Feiertag der sogenannten Republika Srpska behalten wollen. Aus Banja Luka, berichtet Christian Wehrschütz:
Im serbischen Landesteil von Bosnien und Herzegowina hat heute ein umstrittenes Referendum stattgefunden. Die Stimmbürger sollen sich dazu äußern, ob sie den 9. Jänner als Feiertag der sogenannten Republika Srpska behalten wollen. Diesen Feiertag hat der bosnische Verfassungsgerichtshof für verfassungswidrig erklärt, weil er Kroaten und Bosniaken diskriminiert, die im serbischen Landesteil wohnen. Begleitet war die Kampagne von einem Krieg der Worte derPolitiker in diesem Balkan-Land.
Im Herbst 1995 endete der Krieg in Bosnien und Herzegowina mit dem Friedensvertrag von Dayton. Doch mehr als 20 Jahre später sind drei staatsbildenden Völker, die muslimischen Bosniaken, die orthodoxen Serben und die katholischen Kroaten noch immer nicht zu einem Staatsvolk mit einem Minimum an gemeinsamer politischer Identität zusammengewachsen. Auslöser für die jüngste politische Krise zwischen Bosniaken und Serben ist ein Erkenntnis des bosnischen Verfassungsgerichtshofs in Sarajewo
In Den Haag hat das Kriegsverbrechertribunal für das ehemalige Jugoslawien Radovan Karadzic zu 40 Jahren Haft verurteilt; die Anklage hatte lebenslänglich gefordert. Der ehemalige Führer der bosnischen Serben wurde unter anderem wegen des Terrors gegen die Zivilbevölkerung von Sarajewo für schuldig gesprochen. Radovan Karadzic war mehr als 20 Jahre auf der Flucht, ehe er 2008 in Belgrad gefasst wurde. Der Prozess in Den Haag dauerte sechs Jahre. Auch in Srebrenica verfolgten Hinterbliebene der Opfer des Massakers die Urteilsverkündung:
In Den Haag ist gestern der frühere bosnische Serben-Führer Radovan Karadzic zu 40 Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil gegen den 70-jährigen ist noch nicht rechtskräftig. Karadzic wurde unter anderem wegen der strafrechtlichen Verantwortung für den Völkermord 1995 in der früheren UNO-Schutzzone Srebrenica; etwa 8.000 Bosniaken wurden ermordet. Nach mehr als 20 Jahren auf der Flucht konnte Karadzic dann 2008 in Belgrad gefasst werden, wo er als Wunderheiler Dragan Dabic lebte. Doch wie leben heute Bosniaken und Serben in Srebrenica zusammen, wie sieht die soziale und wirtschaftliche Lage in einer Stadt aus, die vor dem Zerfall des ehemaligen Jugoslawien nicht nur als Industriezentrum eine wichtige Rolle spielte? In Srebrenica beheimatet ist auch ein Heilwasser und das gleichnamige Heilbad Guber, das von römischen Imperatoren ebenso geschätzt wurde wie von Kaiser Franz Josef. Doch derzeit fließt das Wasser weiter in die Kanalisation, weil das Bad noch immer nicht wieder arbeitet. Unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz war in den vergangenen Tagen wieder einmal in Srebrenica und hat für das kommende Europajournal einen Beitrag über diese Stadt gezeichnet.
Vor dem Haager Tribunal wird heute das Urteil erster Instanz gegen den ehemaligen Führer der bosnischen Serben, Radovan Karadzic, verkündet. Angeklagt ist Karadzic unter anderem wegen des Massakers in Srebrenica, bei dem 1995 mehr als 7.000 Bosniaken ermordet wurden. Aus Srebrenica berichtet Christian Wehrschütz:
In Den Haag wird morgen dem früheren bosnischen Serben-Führer Radovan Karadzic das Urteil gesprochen. Karadzic ist unter anderem wegen des Völkermords 1995 in der früheren UNO-Schutzzone Srebrenica angeklagt, bei dem etwa 8.000 Bosniaken ermordet wurden. Nach mehr als 20 Jahren auf der Flucht konnte Karadzic dann 2008 in Belgrad gefasst werden, wo er als Wunderheiler Dragan Dabic lebte. Der mutmaßliche Hauptorganisator des Massakers, General Ratko Mladic, wurde erst im Mai 2011 in Serbien verhaftet; ihm wird ebenfalls in Den Haag der Prozess gemacht. In Srebrenica selbst dominieren heute aber Alltagsprobleme. Ostbosnien zählt zu den ärmeren Landesteilen, während die Stadt selbst vor dem Krieg zu den Industriezentren des ehemaligen Jugoslawien zählte. Versucht wird, trotz aller Probleme in eine gemeinsamere Zukunft zu schauen, und durch Betriebsansiedlungen und Landwirtschaft das Leben der nur mehr 7.000 Bewohner von Srebrenica zu verbessern:
In Den Haag wird morgen dem früheren bosnischen Serben-Führer Radovan Karadzic das Urteil gesprochen. Karadzic ist unter anderem wegen des Völkermords 1995 in der früheren UNO-Schutzzone Srebrenica angeklagt, bei dem etwa 8.000 Bosniaken ermordet wurden. Nach mehr als 20 Jahren auf der Flucht konnte Karadzic dann 2008 in Belgrad gefasst werden, wo er als Wunderheiler Dragan Dabic lebte. Doch wie leben heute Bosniaken und Serben in Srebrenica zusammen, wie sieht die soziale und wirtschaftliche Lage in einer Stadt aus, die vor dem Zerfall des ehemaligen Jugoslawien als Industriezentrum eine wichtige Rolle spielte? Aus Srebrenica, berichtet unser Korrespondent Christian Wehrschütz:
Bosnien und Herzegowina ist das nächste Land des ehemaligen Jugoslawien, das nun seinen Beitritt zur Europäischen Union beantragen will. Bereits am kommenden Montag, am 15. Februar, soll das Ansuchen um Aufnahme von Beitrittsgesprächen an Brüssel übergeben werden. Bei einem Treffen dem österreichischen Außenminister Sebastian Kurz in Sarajewo sagte der bosnische Außenminister Igor Crnadak, er sei optimistisch, dass sein Land auch noch die letzte Vorbedingung für den Brief nach Brüssel in dieser Woche erfüllen werde. Aus Sarajewo berichtet Christian Wehrschütz:
Bosnien und Herzegowina ist das nächste Land des ehemaligen Jugoslawien, das nun seinen Beitritt zur Europäischen Union beantragen will. Bereits am kommenden Montag, am 15. Februar, soll das Ansuchen um Aufnahme von Beitrittsgesprächen an Brüssel übergeben werden. Bei einer Pressekonferenz mit dem österreichischen Außenminister Sebastian Kurz in Sarajewo sagte der bosnische Außenminister Igor Crnadak, er sei optimistisch, dass sein Land auch noch die letzte Vorbedingung für den Brief nach Brüssel in dieser Woche erfüllen werde. Sie betrifft einen internen Koordinationsmechanismus, der gewährleisten soll, dass das Land bei einzelnen Verhandlungskapiteln