Auf der Balkan-Route von Griechenland bis nach Slowenien sind derzeit 80.000 Migranten unterwegs; 60.000 davon in Griechenland, 20,000 im ehemaligen Jugoslawien und Albanien. Das sind Schätzungen der Polizeibehörden vor Ort. In Sarajewo fand daher heute eine Konferenz der Innenminister der betroffenen Staaten statt; einhelliger Tenor: die Krise des Jahres 2015 dürfe sich nicht wiederholen:
Am Balkan wird die klassische Route für die Migration weiter stark überwacht. Doch zunehmend Ankünfte aus der Türkei nach Griechenland sowie die Visafreiheit, die zwischen Serbien und dem Iran sowie zwischen der Türkei und Bosnien besteht, führt seit einigen Monaten nun wieder zu stark steigenden Migrationsbewegungen. Ein Brennpunkt der neuen Route ist nun Bosnien und Herzegowina; seine Außengrenze mit Kroatien ist mehr als 1000 Kilometer lang und die kroatische
Die Gemeinde Velika Kladusa liegt ganz im Nordwesten von Bosnien und Herzegowina, keine fünf Kilometer von der kroatischen Grenze entfernt. Am Ortsrand der Gemeinde an einem Flüsschen auf einem Feld steht ein Lager mit kleinen Zelten, das gestern etwa 70 Personen beherbergte. Iraker, Syrer, Pakistani und Iraner sehen wir, wobei junge Männer stark vertreten aber auch Familien mit kleinen Kindern zu sehen sind. Versorgt wird das Lager von lokalen Helfern aus Velika Kladusa mit Nahrung, Kleidung oder Medikamenten.
Während des Krieges in Bosnien und Herzegowina wurden nach Angaben des Haager Tribunals mindestens 20.000 bosniakische Frauen durch Serben und Kroaten vergewaltigt. Seit mehr als zehn Jahren haben diese Frauen nun die Möglichkeit, den Status eines Kriegsopfers zu bekommen. Tatsächlich bekommen haben diesen Status bisher nur 800 Frauen, die damit auch eine Art Kriegsopferrente von 250 Euro im Monat erhalten. Noch völlig ungeregelt ist aber der Status der Kinder, die als Resultat dieser Vergewaltigungen geboren wurden. In Sarajewo befasste sich jüngst eine international besetzte Konferenz mit dem Schicksal dieser Kinder des Krieges. Zum ersten Mal gemeinsam traten bei dieser
Während des Krieges in Bosnien und Herzegowina wurden nach Angaben des Haager Tribunals mindestens 20.000 bosniakische Frauen durch Serben und Kroaten vergewaltigt. Seit mehr als zehn Jahren haben diese Frauen nun die Möglichkeit, den Status eines Kriegsopfers zu bekommen. Tatsächlich bekommen haben diesen Status bisher nur 800 Frauen, die damit auch eine Art Kriegsopferrente von 250 Euro im Monat erhalten. Noch völlig ungeregelt ist aber der Status der Kinder, die als Resultat dieser Vergewaltigungen geboren wurden. In Sarajewo befasste
Bosnien und Herzegowina ist das einzige Land Europas mit einer muslimischen Bevölkerungsmehrheit; auch daher steht das Land natürlich seit der Zunahme des islamischen Fundamentalismus unter Beobachter; aus Bosnien kämpften 200 Freiwillige in Syrien, 40 fielen, 40 wurden bei der Rückkehr verhaftet und 120 stehen unter Beobachtung. Trotzdem sind Befürchtungen über einen massiv wachsenden Einfluss arabischer Staaten in Bosnien stark übertrieben. In engen
Bosnien und Herzegowina ist das einzige Land Europas mit einer muslimischen Bevölkerungsmehrheit; auch daher steht das Land natürlich seit der Zunahme des islamischen Fundamentalismus unter Beobachter; aus Bosnien kämpften 200 Freiwillige in Syrien, 40 fielen, 40 wurden bei der Rückkehr verhaftet und 120 stehen unter Beobachtung. Trotzdem sind Befürchtungen über einen massiv wachsenden Einfluss arabischer Staaten in Bosnien stark übertrieben. In engen
Bosnien und Herzegowina verzeichnet einen starken Anstieg illegaler Migranten; die absoluten Zahlen sind zwar noch sehr klein, die Zunahme ist aber drastisch; waren es 2016 noch 100 Personen, so waren es im Vorjahr bereits mehr als 700 und in den ersten beiden Monaten dieses Jahres bereits mehr als 300. Ein Grund für den Anstieg ist die Schließung der traditionellen Balkan-Route im März 2016, ein weiterer
Bosnien und Herzegowina ist der größte Problemfall im ehemaligen Jugoslawien; auch mehr als 20 Jahre nach Kriegsende haben Bosniaken, Serben und Kroaten kein gemeinsames Staatsbewusstsein entwickelt; die Auswanderung ist stark, die Korruption blüht. Hinzu kommt das Spiel mit dem Separatismus der bosnischen Serben, die enge Beziehungen zur FPÖ-Führung haben
Lebenslänglich für Ratko Mladic, den ehemaligen General der bosnischen Serben, so lautet das Urteil des Haager Tribunals. Schuldig gesprochen wurde Mladic wegen des Massakers an mehr als 7.500 Bosniaken in Srebrenica im Juli 1995 sowie wegen anderer Kriegsverbrechen, wie etwa dem Terror gegen die Zivilbevölkerung im belagerten Sarajewo, wegen der Verantwortung für vielfachen Mord und der unmenschlichen Behandlung von Gefangenen. Während Ratko Mladic vielen bosnischen Serben aber auch in Serbien weiter als Held gilt nahmen die Hinterbliebenen seiner Opfer das Urteil mit Zufriedenheit aber auch mit gemischten Gefühlen auf: