In der Migrationskrise hat Bosnien heute die Notbremse gezogen. Aus dem nicht winterfesten und weitgehend abgebrannten Lager Lipa im Grenzgebiet zu Kroatien, wurden die etwa 900 Insassen mit Bussen verlegt. Sie sollen nun in einer Kaserne bei Sarajewo unterkommen, während Lipa binnen vier Monaten winterfest gemacht werden soll. Gelöst ist das Problem noch nicht, weil weiter viele Migranten im Raum Bihac in unbewohnten Häusern hausen. Bosnien und
Vor 25 Jahren beendete der Friedensvertrag von Dayton den Krieg in Bosnien und Herzegowina. Nicht zuletzt das jahrelange Zuschauen des Westens bescherte dem Land 100.000 Tote und zwei Millionen Flüchtlinge. Dayton beendete zwar den Krieg, doch schuf der Vertrag staatliche Strukturen für die drei Völker, die es Bosniaken, Serben und Kroaten jederzeit ermöglichen, einander zu blockieren. Ebenfalls im Dezember 1995 schuf die internationale Gemeinschaft das UNO-Amt des Hohen Repräsentanten für Bosnien mit Sitz in Sarajewo. Doch die sogenannten „Bonn-Powers“ wurden erst Ende 1997
25 Jahre ist es her, dass mit dem Friedensvertrag von Dayton der Krieg in Bosnien und Herzegowina endete. Nicht zuletzt das jahrelange Zuschauen des Westens bescherte dem Land 100.000 Tote und zwei Millionen Flüchtlinge. Dayton beendete zwar den Krieg, doch schuf der Vertrag auch staatliche
In Bosnien und Herzegowina wird in der Stadt Mostar heute der Gemeinderat gewählt; an sich wäre diese Lokalwahl keine Meldung wert, wäre es nicht zum ersten Mal seit 12 Jahren, dass der Gemeinderat gewählt wird. Es berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz:
In Bosnien und Herzegowina wird in der Stadt Mostar heute der Gemeinderat gewählt; an sich wäre diese Lokalwahl keine Meldung wert, wäre es nicht zum ersten Mal seit 12 Jahren, dass der Gemeinderat gewählt wird. Grund für die undemokratisch lange Pause war der Konflikt zwischen Bosniaken und Kroaten, der der Stadtverwaltung lähmte und auch zum sichtbaren Niedergang dieser osmanisch geprägten Stadt an der Neretva beitrug. Es berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz:
Stellen Sie sich vor, Sie haben eine Firma und sind mit dem Management unzufrieden, weil es offenbar in die eigene Tasche wirtschaftet. Doch ihr Versuch, das Management abzusetzen scheitert, und stattdessen sind Sie aus ihrer eigenen Firma ausgesperrt, in die sie bereits drei Millionen Euro investiert haben. Genau in dieser Lage befindet sich derzeit ein österreichischer Investor in
Stellen Sie sich vor, Sie haben eine Firma und sind mit dem Management unzufrieden, weil es offenbar in die eigene Tasche wirtschaftet. Doch ihr Versuch, das Management abzusetzen scheitert, und stattdessen sind Sie aus ihrer eigenen Firma ausgesperrt, in die sie bereits drei Millionen Euro investiert haben. Genau in dieser Lage befindet sich derzeit ein österreichischer Investor in
In Sarajewo hat am Samstag der bosnische Kardinal, Vinko Puljic, eine Messe für die Kroaten und all jene Personen gelesen, die am Ende des Zweiten Weltkrieges oder unmittelbar danach von den siegreichen kommunistischen Partisanen ermordet wurden. In Kroatien wird dieser Opfer jedes Jahr gedacht, wobei die zentrale Gedenkfeier stets am Loibnerfeld bei Bleiburg in Kärnten stattfindet, doch heuer fiel sie Corona-bedingt aus. Bei Bleiburg versammelten sich bei Kriegsende Zehntausende Personen, Soldaten, Angehörige der
Morgen erhält Peter Handke in der schwedischen Hauptstadt Stockholm den Literaturnobelpreis. Die Zuerkennung des Preises an den Kärntner Schriftsteller war zwar kaum literarisch, dafür aber umso mehr politisch umstritten. Grund dafür ist Handkes Parteinahme für Serbien und den ehemaligen serbischen Autokraten Slobodan Milosevic, der im Jahre 2006 in einer Zelle des Haager Kriegsverbrechertribunals noch vor dem Ende des Prozesses starb. Dementsprechend widersprüchlich fiel vor allem am Balkan die Reaktion auf
Nach dem bisherigen Höhepunkt der Migrationskrise im Jahre 2015 dann vor mehr als zwei Jahren die Schließung der Balkan-Route verkündet. Doch dicht ist die Route auf keinen Fall; zum neuen Brennpunkt auf dem Balkan wurde Bosnien und Herzegowina. Seit Beginn des Vorjahres kamen etwa 52.000 Migranten ins Land, derzeit sind etwa 7.000 dort, 45.000 schafften somit den Weg in die EU