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Lage der Migranten in Velika Kladusa

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Berichte Bosnien

Während die EU weiter um eine gemeinsame Politik gegenüber Migranten ringt, steigen in Bosnien und Herzegowina die Zahlen. Mehr als 7.000 Migranten sind heuer bereits über Serbien und über die Nebenroute von Griechenland nach Albanien und Montenegro nach Bosnien gekommen. Ein Brennpunkt ist die Gemeinde Velika Kladusa ganz im Nordwesten, im Grenzgebiet zu Kroatien. Während die lokalen Politiker streiten, kommt Hilfe nur von privaten und internationalen Organisationen

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz

Insert1: Vladimir Krcmery, Arzt aus der Slowakei

Insert2: Fikret Basic, Vorsitzender des Gemeinderates von Velika Kladusa

Gesamtlänge: 1‘26

Die Stadt Velika Kladusa zählt 10.000, die Gemeinde 40.000 Einwohner. Interessant ist der Ort für Migranten, weil das Schengen-Land Slowenien nur etwa 60 Kilometer entfernt ist. Die Belegung des Lagers am Stadtrand schwankt, konstant ist, dass der Staat bei der Hilfe weitgehend versagt. Medizinische Versorgung leistet hier eine humanitäre Organisation aus der Slowakei; der Arzt selbst hat im AKH in Wien gearbeitet; von Asthma bis Hundebissen reichen die Beschwerden der Patienten:

"Wir wissen nicht, ob die Tollwut hier endemisch ist oder sporadisch, wenn sporadisch dann brauchen sie weniger Impfung als wenn sie endemisch ist, Doch das wissen wir nicht; sie sind jetzt gekommen. Sie haben gesagt, in den Spitälern gibt es keine Tollwutimpfung."

Im Stadtbild sind die Menschen aus den Krisenherden der Welt deutlich sichtbar. Familien sind auch einfach in leerstehende Häuser gezogen. Die Gemeinde wehrt sich gegen ein Aufnahmezentrum:

"Wir wollen, dass alle Migranten gleichmäßig auf die Gemeinden in Bosnien und Herzegowina verteilt werden. Sollten hier 5000 bis 10.000 Migranten untergebracht werden, dann würden wir in der Stadt eine Minderheit gegenüber den Migranten sein."

Offenbar ist aber hier ein größeres Zentrum geplant. Die Zelte hat Österreich geliefert; doch bessere Bedingungen lösen das Grundproblem nicht.

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