Salzburger Firmen und ein Rückkehrer
Fernsehen
Salzburg Heute
Berichte Bosnien
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Bosnien und Herzegowina
Kamera: Predrag Crvenkovic
Insert1: Zoran Tosic, Generaldirektor des Werks in Derventa
Insert2: Bojko Gataric, Unternehmer in der Stadt Derventa
Bojko Gataric, Unternehmer in der Stadt Derventa
Gsamtlänge: 2’30
Derventa war nach dem kroatischen Vukovar die Stadt, die im Jugoslawien-Krieg am meisten gelitten hat. Davon ist heute nur noch wenig zu sehen. Anderseits ist Derventa nun die Stadt mit der niedrigsten Arbeitslosigkeit in Bosnien und Herzegowina. Warum das so ist, zeigen auch bereits die österreichischen Fahnen an der Stadteinfahrt. In diesem Betrieb mit seinem Stammsitz in Grödig arbeiten 200 Mitarbeiter in der Kabelkonfektion. Die Rohmaterialien werden importiert, die Kabelstränge in Derventa hergestellt und dann zu 100 Prozent wieder ausgeführt. Zu den Kunden zählen führende Auto-Konzerne in Deutschland und Italien sowie die Hersteller großer Baumaschinen. Die Lohnkosten sind zwar viel niedriger als bei uns, trotzdem dienen Österreich und Deutschland als Vorbild:
"In allen kleineren deutschen Städten gibt es viele Klein- und Mittelbetriebe. Gerade sie sind die Basis für große Konzerne, sind deren Zulieferer auf allen Gebieten. Auch wir wollen hier mit Kleinen- und Mittelbetrieben die wirtschaftliche Entwicklung erneuern. Wir arbeiten daran, dass Derventa eine moderne, europäische Stadt wird."
Die Firma nach Derventa gebracht hat dieser Mann, der als Kind von Gastarbeitern seine ersten Lebensjahre in Fuschl am See verbrachte:
"Für mich war immer das Land Österreich wie meine Heimat, weil dort bin ich als Kind aufgewachsen, dort habe ich kennengelernt, wie es sein sollte mit dem Weihnachten mit den Feiertagen."
In dieser Garage in Derventa begann Gataric1993 mit einem Kopier- und Schlüsseldienst und mit dem Handel mit Büromaterialien. Das Geschäft wurde immer größer, daher kehrte der nunmehr 48-jährige vor 16 Jahren in seine Heimatstadt zurück. Seine Firma zählt zu den größten Händlern im ehemaligen Jugoslawien. Geblieben ist die Liebe zu Salzburg:
"Ich fahre immer im Dezember, im Juli ein Mal sieben, zehn Tage nach Wien und Salzburg. Ich brauche das, ich fahre dorthin zum Auftanken - die Luft, die Menschen, wie man lebt, das brauche ich einfach, und dann komme ich zurück mit vollem Elan und mache dann weiter hier."
Die Firma produziert Eigenmarken in China, die billiger sind als große Markenhersteller. Exportiert wird bereits in neun Länder der EU, darunter auch nach Österreich, das den Eigentümer für sein ganzes Leben geprägt hat.