× Logo Mobil

Zusammenarbeiten zwischen Kärnten und Sarajewo

Radio
Radio Kärnten Journal
Berichte Bosnien
Kärnten will seine Zusammenarbeit mit Südosteuropa verstärken. Aus diesem Grund war Landeshauptmann Gerhard Dörfler drei Tage in Bosnien und Herzegowina. Konkret wird über eine Zusammenarbeit mit dem Kanton der Hauptstadt Sarajewo verhandelt. Dadurch sollen auch weitere Möglichkeiten für die Kärntner Wirtschaft erschlossen werden. In Bosnien und Herzegowina sind auch 360 Soldaten der Friedenstruppe EUFOR stationiert, 60 davon stammen aus Kärnten. Aus Sarajewo berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz:

Das Land Kärnten und der Kanton Sarajewo bereiten ein Abkommen über Zusammenarbeit vor, das von der Bildung über die Entwicklung des Tourismus bis hin zur Infrastruktur reicht. Durch Experten will Kärnten dem Kanton etwa beim Aufbau von Kindergärten aber auch von landwirtschaftlichen Fachschulen und bei der Entwicklung des Tourismus helfen. Die Altstadt von Sarajewo zählt zu den bedeutenden Sehenswürdigkeiten des Balkan und 1984 war die Stadt Austragungsort der Olympischen Winterspiele, ehe dann der Krieg in Bosnien und Herzegowina und die Belagerung die Stadt schwer trafen. Finanziert werden sollen die gemeinsamen Projekte vor allem durch Mittel aus der EU, erläutert Landeshauptmann Gerhard Dörfler in Sarajewo:

"Ich habe ja Vorgespräche in Brüssel mit dem EU-Kommissar Fule, der ja für die Integrationsaufgaben zuständig ist, geführt; und er hat uns seine Patronanz zugesagt aber auch, dass wir im Rahmen spezieller EU-Förderprogramme hier Projektmittel flüssig machen können, und zusätzlich aber auch Gelder, die bisher nicht abgeholt wurden, in spezielle Projekte investiert werden können, so dass wir im Einklang mit europäischen Möglichkeiten und mit Unterstützung des EU-Kommissars Fule aber auch des österreichischen EU-Kommissars Gio Hahn, hier eine wirkliche Entwicklerrolle spielen können."

Doch Dörfler sieht auch Chancen für die Kärntner Wirtschaft. So plant die KELAG bereits den Bau eines Kraftwerks in Bosnien und Herzegowina, und auch der Nachholbedarf an alternativen Energiequellen ist groß. Gerhard Dörfler:

"Wir wollen aber den Bereich Photovoltaik, Solarenergie, Elektromobilität, da gibt es viel an Entwicklungsmöglichkeiten, die wir anbieten können, bis hin, dass man auch das Projekt Sonnenstadt St.Veit mit einem Alternativenergieprojekt aus Sonne versucht, hier zu entwickeln."

Der Kanton Sarajewo ist mit 1300 Quadratkilometern etwa halb so groß wie der Bezirk St. Veit, hat aber mit 460.000 Personen mehr als sechs Mal so viele Einwohner wie der Bezirk St. Veit. Sarajewo ist einer von 10 Kantonen im größeren Landesteil, der Bosnisch-Kroatischen Föderation. Den zweiten Landesteil bildet die Serben-Republik Seit dem Ende des Krieges 1995 sind in Bosnien Friedentruppen stationiert. Deren Zahl ist dank fortschreitender Stabilisierung auf nunmehr 1200 Soldaten gesunken. Österreich ist mit 360 Mann der größte Truppensteller. Den 60 Kärntner EUFOR-Soldaten überbrachte Gerhard Dörfler nicht nur Grüße aus der Heimat, sondern auch eine Osterjause, denn die meisten Soldaten werden auch über Ostern in Sarajewo im Einsatz sein.

Facebook Facebook