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Unklarheiten nach der Wahl

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Berichte Bosnien
In Bosnien haben gestern allgemeine Wahlen stattgefunden. Auch nach mehr als 12 Stunden fehlen klare Ergebnisse; auffallend ist jedoch die große Zahl ungültiger Stimmen, die Zweifel an der Korrektheit der Wahl wecken. Aus Sarajewo berichtet Christian Wehrschütz:

Von allen Institutionen ist in Bosnien die Wahl zum drei Personen umfassenden Staatspräsidium am leichtesten auszuzählen. Als kroatischer Vertreter dürfte Zeljko Komsic bestätigt worden sein; er führt nach Auszählung von 80 Prozent aller Wahlsprengel mit 59 Prozent klar. Weit weniger klar sind die Ergebnisse bei Bosniaken und Serben. Zwischen dem Erst- und Zweitplazierten liegen bei den Bosniaken 17.000 Stimmen, bei den Serben gar nur 11.000 Stimmen. Doch bei den Bosniaken wurden mehr als 60.000 Stimmen ungültig gezählt, das sind sechs Prozent ihres Wahlkörpers; bei den Serben sind es 44.000 Stimmen und 10 Prozent. Der Verdacht von Wahlbetrug ist somit nicht von der Hand zu weisen, und möglich ist, dass es zu Wahlanfechtungen kommt. Noch nicht vorhanden sind bisher aussagekräftige Ergebnisse zum bosnischen Parlament und den Parlamenten in den beiden Teilstaaten.

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