Bisher niedrigere Wahlbeteiligung
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Berichte Bosnien
In Bosnien und Herzegowina sind die Wahlen bisher ruhig verlaufen, vielleicht sogar zu ruhig. Denn die Wahlbeteiligung ist bisher niedriger als vor vier Jahren. 2006 gaben bis 16 Uhr 44,5 Prozent aller Wähler ihre Stimme ab; heute waren es nach Angaben der Zentralen Staatlichen Wahlkommission bis 15 Uhr 35,7 Prozent. In einer Stunde ist diese Differenz von 9 Prozentpunkten nicht aufzuholen Wer von einer niedrigen Beteiligung profitiert, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Klar ist nur, dass dies in der serbische Entität, der Republika Srpska, der derzeitigen Führung entspricht; sie hat sehr disziplinierte Wähler hat und diese auch noch heute mobilisiert. Der bisherige Ministerpräsident, Milorad Dodik, kandidiert nun für das Amt des Präsidenten der Republika Srpska; seine Wahl gilt als sicher. Dodik will seinen Teilstaat so nahe wie möglich an die Unabhängigkeit heranführen. Auf der anderen Seite steht Harris Silajdzic; er will als Bosniake wieder ins Staatspräsidium gewählt werden fordert die Abschaffung der Republika Srpska un einen starken Zentralstaat. Fraglich ist, ob gemäßigtere Parteien von Serben Bosniaken und Kroaten stark genug werden, um diese Pattposition zu überwinden. Die Wahllokale schließen und 19 Uhr. Ergebnisse werden für den späten Abend erwartet.